Aufgespiesst: Stadtverwaltung gelingt Raum-Zeit-Krümmung!

Die Corona-Schutzmaßnahmen sind lange ausgelaufen. Seit mehr als einem Jahr hat die Stadt einen neuen Oberbürgermeister. Trotzdem sind fast alle Verwaltungsgebäude für Spontanbesuche für Bürgerinnen und Bürger nach wie vor gesperrt. “Bitte vereinbaren Sie einen Termin, bevor Sie uns besuchen” heisst es unmißverständlich auf der Stadtseite. Vor dem Verwaltungsgebäude im Brückes müssen die Steuerzahler*Innen wie Bittsteller bei Wind und Wetter im Freien warten, bis die Verwaltung Ihnen eine Audienz gewährt.

Diese Verbarrikadierung vor den Menschen, für die die Stadtverwaltung eigentlich arbeiten soll, hat in der Bevölkerung die Frage aufgeworfen, was in den Verwaltungsbüros den ganzen Tag über gemacht wird. Diese Frage hat die Stadtverwaltung gestern in einer beeindruckenden Art und Weise beantwortet. Hunderte von Mitarbeitenden haben in zigtausend Arbeitsstunden ein Problem der theoretischen Physik gelöst, über das die führenden Fachleute weltweit seit Jahrzehnten ergebnislos gebrütet haben: die praktische Anwendung des bereits vor über 100 Jahren vom deutschen Physiker Albert Einstein entwickelten “speziellen Relativitätsprinzips”.

In diesem später “spezielle Relativitätstheorie” benannten Denkkonstrukt werden der (dreidimensionale) Raum und die Zeit zur vierdimensionalen Raumzeit zusammengefasst. Auf der Basis dieser Theorie sind Zeitreisen möglich. Das hat der britische Gelehrte Stephan Hawking nachgewiesen. Mit unvorstellbaren Gravitationsmengen kann demnach der Raum derart gekrümmt werden, dass lange vergangene Elemente der Raumzeit dicht neben aktuelle bewegt werden können. Bis gestern war das reine Theorie. Jetzt steht fest: es ist tatsächlich möglich.

Der Stadtverwaltung ist sogar bereits eine alltagstaugliche Anwendung gelungen! Die wird schon in wenigen Tagen in Bad Kreuznach stattfinden. Sinnigerweise in der Ringstrasse (in Anlehnung an den Beschleunigungsring LHC Large Hadron Collider des CERN, eine der teuersten von Menschen je gebauten Maschinen, an dem das Stadtratsmitglied Dr. Herbert Drumm wissenschaftlich arbeiten durfte). Dann startet nämlich laut Ankündigung der Stadtverwaltung – textgleich auf mehreren Hinweisschildern präsentiert – “ab 19.8.2023” eine Baustelle, die “voraussichtlich” (man bemerke den Sprachwitz) bereits am “24.7.2023” beendet wird.

Im Zusatzhinweis deutet die Stadtverwaltung den Quantensprung in der praktischen Anwendung der Raum-Zeit-Krümmung, bescheiden wie man im und rund um das Stadthaus nunmal ist, zurückhaltend an: “Damit Sie auch in Zukunft freie Fahrt haben”. Zur Belohnung spendiert der Finanzausschuss dem Oberbürgermeister jetzt bestimmt einen DeLorean DMC-12 in der Ausführung “Zeitmaschine”…