Gastbeitrag von Hermann Holste
und Annette Thiergarten
Wenn es stimmt, dass das Bosenheimer Schwimmbad geschätzt 40.000 Liter Wasser pro Tag verliert, das gechlorte Wasser im Boden versickert und zudem den Keller eines Anwohners permanent unter Wasser setzt, so ist dies nicht hinnehmbar. Es stellt für die Stadt Bad Kreuznach ein finanzielles Problem dar und ist ein falsches Signal, angesichts von Hitze, Trockenheit und Dürre. Die Bürger*innen werden in jedem Sommer dazu aufgerufen, im eigenen Haushalt und Garten, Wasser zu sparen und die Stadt nimmt den täglichen Verlust von 40.000 Liter Trinkwasser einfach so hin?
In Anbetracht eines solchen Verhaltens geht jeder öffentliche Aufruf zum Wassersparen ins Leere, so die Grünen. Unsere Bürger*nnen werden sich fragen, warum gerade sie Wasser sparen sollen, wenn für ein Schwimmbad täglich mindestens 40.000 Liter Trinkwasser im Erdboden verschwinden. Im Übrigen, so die Grünen, stelle die Einleitung des gechlorten Badewassers in das Grundwasser ein erhebliches ökologisches Problem dar. Wasser mit Chlor und möglichen anderen Chemikalien beeinflussen massiv Boden – und Wasserorganismen und sollte deshalb nur über die Kanalisation abgeleitet werden.
Das Wasser habe daher weder im Boden noch im Grundwasser etwas zu suchen. Die Grünen verweisen hierzu u.a. auf einen entsprechenden Hinweis der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Danach schädigen Chlor und andere Chemikalien im Wasser von Schwimmbädern, Pflanzen und Bodenorganismen. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Letz und Bürgermeister Blechschmidt fordert die Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen daher, die notwendigen Schritte einzuleiten. Sofern eine Schließung notwendig sei, sollten die Dauerkarten für das Bosenheimer Schwimmbad auch für den Besuch des Salinentalbades möglich sein. Dadurch entstünden den Dauerkarteninhaber*innen zumindest keine finanziellen Verluste.
Hermann Holste und Annette Thiergarten sind Mitglieder der Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen