Altweiberdonnerstag: Polizei und DRK hatten weniger zu tun als befürchtet

Aus polizeilicher Sicht verlief der 2023er Narrenkäfig an Altweiberdonnerstag weitgehend friedlich. Etwa 11.500 Närrinnen und Narren feierten feuchtfröhlich und ausgelassen im Bereich um Kornmarkt und Roßstraße. Bereits frühzeitig kümmerten sich gemischte Teams von Polizei, Jugendamt und kommunalem Vollzug um die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen. Hierbei konnten erfreulicherweise nur sehr wenige Verstöße festgestellt werden. Sowohl innerhalb und außerhalb des Käfigs waren starke Polizeikräfte präsent und konnten dadurch – meist durch starken Alkoholgenuss begünstigte – Auseinandersetzungen und Störungen frühzeitig eindämmen.

Wie in den Veranstaltungen in der Vergangenheit auch, lag der zeitliche Schwerpunkt der polizeilichen Einsätze in den Abendstunden. War bis gegen 17 Uhr kaum polizeiliches Einschreiten erforderlich, nahm ab 18 Uhr das Einsatzgeschehen merklich zu. Auch nach dem offiziellen Ende um 20 Uhr verlagerte sich das Geschehen in die Neustadt. Hier waren die Einsatzkräfte insbesondere durch zahlreiche einfache Körperverletzungen und Beleidigungen gebunden. Die Einsatzmaßnahmen werden sich voraussichtlich noch bis in die späten Nachtstunden ziehen. Bis 20:30 Uhr wurden

7 Körperverletzungsanzeigen,
2 Bedrohungen / Beleidigung,
2 Fälle von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte,
1 Fall von Hausfriedensbruch und
23 Platzverweise dokumentiert.

Um 4:45 Uhr am frühen Morgen des heutigen 17.2.2023 teilte die Polizei auf Anfrage mit, dass – abweichend von der Erfahrung der Vorjahre – nach 20:30 Uhr im Laufe der Nacht nur noch wenige Fälle dazu kamen. Ähnlich positiv fällt die Bilanz des DRK aus: nach zwei Jahren Coronapause feierten viele tausend Närrinnen und Narren ausgelassen im Narrenkäfig der Kreuznacher Innenstadt. Dass der Sanitätseinsatz für die ehrenamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler derart ruhig verlief, sorgte bei den erfahrenen Einsatzkräften dann doch für große Überraschung.

Wir waren auf einen arbeitsintensiven Sanitätsdienst vorbereitet und rechneten mit deutlich größerem Patientenaufkommen, weil die Leute einfach so große Lust zum Feiern hatten. Um so größer ist unsere Freude, dass es möglich ist, friedlich und ohne besondere medizinische Zwischenfälle Fastnacht zu feiern.“ zieht DRK Sprecher Philipp Köhler ein durchweg positives Fazit des Einsatzes. Insgesamt versorgte das Rote Kreuz mit 60 Ehrenamtlichen fast 50 Menschen in den drei Unfallhilfestellen an Kornmarkt, Kreuzstraße und in der Roßstraße. Für 20 Narren endete der Besuch im Narrenkäfig in den Bad Kreuznacher Krankenhäusern.

Hauptsächliche Ursache waren hier alkoholbedingte Ausfallerscheinungen. Neben 8 mobilen Einsatzteams, setzte das DRK auf vier Rettungswagen, zwei Krankentransportfahrzeuge und ein Notarzteinsatzfahrzeug zur medizinischen Absicherung der Veranstaltung. Zudem blieb das DRK ehrenamtlich noch bis 24 Uhr in Bereitschaft, um etwaige Einsatzspitzen nach der Veranstaltung abzudecken und den hauptamtlichen Rettungsdienst zu unterstützen. Beim Roten Kreuz ist man stolz auf die personelle Leistung. Gleich 18 frischgebackene Sanitäterinnen und Sanitäter nutzten die Gelegenheit, erste Einsatzerfahrungen zu sammeln.

„Dass wir trotz der langen Pandemiezeit einen solch großen Zulauf an vor allem jungen Menschen hatten, die sich im DRK engagieren wollen, macht uns gleichzeitig froh und stolz.“ So Kreisbereitschaftsleiter Thorsten Walg. Rückblickend lobt das DRK die traditionell gute Zusammenarbeit mit dem Veranstalter und auch mit der Security und der Polizei. „Das verlief absolut reibungslos und wir alle profitieren hier von den vielen persönlichen Kontakten zwischen den einzelnen Akteuren. Das ist definitiv nicht selbstverständlich und steht für den Zusammenhalt aller an der Straßenfastnacht Beteiligten.“ merkt DRK-Einsatzleiter Tobias Decker an.

Text: Quellen: Polizeiinspektion und DRK Bad Kreuznach