So schädigen Falschparker die Stadtgesellschaft

Am Beginn des automobilen Zeitalters war das eine beliebte Feststellung des Bad Kreuznacher Einzelhandels: das Geld rollt auf vier Rädern in die Stadt. Das war damals bestimmt auch weitgehend richtig. Denn der ÖPNV war in und um Bad Kreuznach schon immer unterentwickelt. Und Einkaufen mit dem Fahrrad ist erst seit der Erfindung der Lastenräder eine schöne Sache. Autos sind bestimmt auch heute noch Geldbringer. Aber so uneingeschränkt wie in den sechziger und siebziger Jahren gilt der Spruch heute nur noch für sechsrädrige Fortbewegungsmittel: Reisebusse. Die sind bei Gastrononomie und Handel gern gesehen.

Am Samstagnachmittag war der Busparkplatz mit einem Pkw zugestellt.

Denn die 30 bis 50 Mitreisenden sind echte UmsatzbringerInnen. Wie Touristikstudien nachweisen, gibt der durchschnittliche Busreisende mehr Geld an seinem Zielort aus, als fast alle anderen sogenannten Tagestouristen. Um so ärgerlich ist es, wenn die wenigen Stellplätze für Reisebusse von rücksichtslosen AutofahrerInnen zugeparkt werden. Wie am gestrigen Samstagnachmittag (8.10.2022) in der Kirschsteinanlage. Bedauerlich ist, dass das immer wieder passiert, weil die Falschparker nicht bzw nicht im notwendigen Umfange abgestraft werden. Dabei kostet so ein Falschparker tausende Euro Umsatz nur an einem Nachmittag. Oder mehr.

Am Freitagnachmittag war der Bushalteplatz falschparkerfrei: ein Reisebus aus Heidelberg fand so einen innenstadtnahen Parkplatz.

Denn um so schlechtere Erfahrungen Busfahrer*Innen und Reiseunternehmen in Bad Kreuzanch machen, um so seltener kommen sie in die Nahemetropole. Weil die Stadt die dafür bezahlten Kontrollkräfte nicht zielführend einsetzt, erleiden die Einwohner*Innen einen Vermögensschaden. Trotzdem diese Seite seit 2018 immer wieder auf dieses Unrecht hinweist, ändern weder die Verantwortlichen in der Verwaltung noch die Stadtratsmitglieder etwas daran. Wenn die Bürgerschaft sich diese Schädigung nicht gefallen lassen möchte, muss sie selbst aktiv werden. Wer sich auf die verläßt, die dafür bezahlt bzw gewählt werden, ist verlassen.