Urteil: lebenslänglich für Mord an der Idar-Obersteiner Tankstelle

Die Staatsanwaltschaft hatte auf Mord plädiert. Die Strafverteidiger des Schützen Mario M. hatten von Totschlag mit erheblich eingeschränkter Schuldfähigkeit des Angeklagten gesprochen, weil dieser der nach Schätzung eines Gutachters zum Zeitpunkt der Schussabgabe rund zwei Promille Alkohol im Blut hatte. Heute Vormittag hat das Landgericht Bad Kreuznach sein Urteil gesprochen und eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes verhängt. Die Vorsitzende Richterin Claudia Büch-Schmitz sah in ihrer über einstündigen Begründung die Mordmerkmale “Heimtücke” und “niedrige Beweggründe” erfüllt.

Anders als von Staatsanwaltschaft und der als Nebenklägerin auftretenden Mutter des Opfers gefordert, stellte das Gericht aber nicht die “besondere Schwere der Schuld” fest. Damit ist eine Haftentlassung des heute 50 Jahre alten Täters nach 15 Jahren möglich. Die Tat geschah am 18. September 2021 an einer Tankstelle in Idar-Oberstein. Aus Verärgerung darüber, ohne das Tragen der von ihm mitgeführten Maske nicht bedient zu werden, war der Verurteilte nach Hause gefahren, hatte eine Schußwaffe beigeholt und sich erneut zum Einkaufen ohne maske angestellt. Als er auch beim zweiten Versuch zurückgewiesen wurde, schoß er den 20jährigen, als Kassierer tätigen Studenten in den Kopf. Ob das Urteil rechtskräftig wird, ist noch offen. Nach Informationen des SWR erwägen die Anwälte des Verurteilten eine Revision beim Bundesgerichtshof.