Im größten Stadtteil ist das seit Wochen ein Gesprächsthema: statt einer behindertengerechten Toilette wurde im neuen Bürgerhaus (ehemalige Sparkasse) ein Büro für den Ortsvorsteher eingebaut. Stadtratsmitglied Gerhard Merkelbach versuchte die Hintergründe mit Anfragen aufzuklären (diese Seite berichtete). Doch viele Zusammenhänge blieben im Dunkel. Konsequent informierte Merkelbach seine Fraktionskollegen. Und die beantragten den Punkt “Sachstandsbericht zum Bürgerhaus Winzenheim” für die Tagesordnung der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag dieser Woche.
Mit der wörtlich zum Ausdruck gebrachten Erwartung eines “umfassenden Berichtes zu den getroffenen Maßnahmen”. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Frage gelegt werden, warum und durch wen veranlaßt statt einer behindertengerechten Toilette ein Ortsvorsteherbüro eingebaut wurde. Dieser Aspekt soll “umfassend und detailgenau aufgeklärt” werden. Diese Frage richtet sich zunächst auf die entsprechenden Wünsche von Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl (CDU). Nicht nur bei FDP, Freien Wählern und Fairer Liste ist man gespannt, wer in Winzenheim Kohl da Rückendeckung gibt.
Der hält es laut Auskunft der Oberbürgermeisterin für zumutbar, dass Behinderte und Rollstuhlfahrer*Innen noch jahrelang beim Aufenthalt im Bürgerhaus einem dringenden Bedürfnis mindestens 500 Meter weiter in der Kita Zur Klaster nachkommen sollen. FDP-OB-Kandidat Emanuel Letz wird diesen Punkt der Stadtratssitzung besonders genau anschauen. Letz hat seine ersten beiden Lebensjahrzehnte in Winzenheim gelebt. Und aufgrund der Resonanz aus der Bevölkerung längst erkannt, dass hier ein Thema angesprochen ist, mit dem er in den letzten drei Wahlkampfwochen noch einmal deutlich machen kann, wie er die Verwaltungsarbeit verändern möchte.
Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:
03.02.2022 – “Stadt baut Ortsvorsteherbüro an Stelle von Behindertentoilette”
03.02.2022 – “Dr. Kaster-Meurer unterscheidet zwischen “Bürgern” und “Behinderten”