ver.di ruft Amazon-Beschäftigte für heute und morgen zum Streik auf

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten bei Amazon in Koblenz am 18.12. und 19.12.20 zum Streik auf. ver.di fordert von Amazon die finanzielle Beteiligung seiner Beschäftigten an den enormen Gewinnen, in Form der Anerkennung der Tarifverträge des Einzel-und Versandhandels Rheinland-Pfalz sowie dem Abschluss eines Tarifvertrages „Gute und Gesunde Arbeit“. Durch den Ausbruch von Covid 19 gehört Amazon unbestritten zu den ,,Kriegsgewinnern“ der Pandemie.

Im zweiten Quartal 2020 fuhr Amazon weltweit 88,9 Milliarden Dollar Umsatz ein. Ein Reingewinn von 5,2 Milliarden Dollar trägt weiter zur Vergrößerung des Vermögens von Jeff Bezos bei, der mittlerweile die reichste Person der Welt ist. Die etwa 20.000 Beschäftigten von Amazon in Deutschland wollen ihren Anteil an diesem Gewinn. „Gebt Ihnen endlich Sicherheit durch die Anwendung der Tarifverträge des rheinland-pfälzischen Einzel-und Versandhandels“, so Petra Kusenberg, zuständige Gewerkschaftssekretärin für den Handel, im Bezirk Mittelrhein.

Die Gewerkschafterin der ver.di kritisiert: „Durch anfangs fehlenden Gesundheitsschutz, haben sich die Fulfillment Center, nach unserer Auffassung, zu Hotspots entwickelt. Der erhöhte Arbeitsdruck während der Pandemie und jetzt verstärkt durch das Weihnachtsgeschäft und den neuerlichen bundesweiten Lock Down, belastet die Beschäftigten in hohem Maße.“ Wieder wurde für 2 Wochen, vor Weihnachten, eine Zusatzbezahlung von 2,00 Euro pro Stunde ausgelobt. Beschäftigte erhalten diese nur, wenn sie auch tatsächlich anwesend sind.

„Das wird dazu führen, dass Menschen mit Krankheitssymptomen die zu Covid 19 passen, trotzdem am Arbeitsplatz erscheinen werden. Bei Erkrankung naher Angehöriger ist eine freiwillige Quarantäne auch eher unwahrscheinlich“, so Kusenberg weiter. „Amazon verweigert sich unserer Forderung, diese 2,00 Euro zu tarifieren und allen Beschäftigten auf Dauer zu bezahlen. Wir fordern Amazon dringend auf, sich der Verantwortung für die Beschäftigten bewusst zu werden und endlich mit ver.di ins Gespräch zu gehen“, fordert Petra Kusenberg abschließend.

Text:ver.di Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Fachbereich Handel