Installation eines Beuys-Schülers – oder Schlamperei?

Es gibt Werke von Josef Beuys, die einfach jeder kennt. Mindestens vom Hörensagen. Etwa die Fettecke. Vor allem aber die Badewanne. Insofern wäre es nachvollziehbar, wenn es ein Beuys-Schüler war, der in der Bad Kreuznacher Kurhausstrasse die Installation “Baustelle” verwirklicht hat. Wie die weltbekannten Original-Beuys-Werke sieht das Bad Kreuznacher Kunstprodukt einer banalen Alltagssituation täuschend ähnlich.

Gerade so, als hätten sich die Mitarbeiter der Tiefbaufirma pünktlich auf ins Wochenende gemacht und sich einen Scheiss um ihren Dreck gekümmert. Der mitten im Kurgebiet platziert den Passanten augenfällig macht, dass in der Nahemetrople nicht einmal der äussere Schein schön ist. Subtiler Neorealismus. Aus örtlicher Perspektive betrachtet: geradezu provozierend. Denn ausserhalb des KulturViertels errichtet. Und jetzt die Frage: was tun? Um zu verhindern, dass es so kommt, wie am 3. November 1973. Damals machte ein SPD-Ortsverein Party im Museum.

Zwei Genossinnen suchten eine Bütt zum Gläserspülen. Und da kam ihnen die Beuys-Badewanne sehr zupass. Da löst das Wissen darum, dass die hiesige rote Oberbürgermeisterin sehr Spinnweben-fixiert ist, Entspannung aus. Von ihr geht also keine Gefahr für das Kunstwerk aus. Aber Spitzengenosse Wolfgang Heinrich hat im Bauhof eine echte Saubermänner-Truppe aufgebaut. Für die Nachwelt haben wir die Installation zwischen Kur- und Bäderhaus daher schon mal umfassend im Bild dokumentiert.