Mit Raketen auf Schwangere geschossen

Es war nicht der nordkoreanische Diktator Kim. Der beließ es zum Jahrswechsel bei Drohungen. Der Tatort des Raketeneinsatzes lag in Waldböckelheim. Dort schossen laut Polizeibericht feiernde Personen mit Feuerwerkskörpern auf ein Haus, in dem sich eine schwangere Frau aufhielt. Ein Feuerwerkskörper traf die Frau durch ein geöffnetes Fenster und verletzte sie leicht. Der Täter konnte ermittelt werden. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.

Polizei: “Alltagsgeschäft”

Die Ordnungskräfte melden zum Stand 05:20 Uhr heute: “Die Polizei Bad Kreuznach, unterstützt von der Bereitschaftspolizei und Diensthundeführern, erlebte eine recht entspannte Silvesternacht. Herausragende Ereignisse mussten nicht verzeichnet werden. Bei den Einsätzen handelte es sich meistens um sogenanntes Alltagsgeschäft”. Dabei handelt es sich erkennbar um einen Alltag, der den meisten LeserInnen dieser Seite (anders als die Bilder der Feuerwerks-Überreste) nicht vertraut sein dürfte. Wir zitieren daher den Poizeibericht (Zwischenüberschriften von der Redaktion eingefügt):

“Zunächst wurde gegen 21:50 Uhr ein brennender Altkleidercontainer in der Bad Kreuznacher Mühlenstraße gemeldet. Die Beamten stellten zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr fest, dass in dem Container lediglich ein Feuerwerkskörper explodiert war und dass dieser jetzt noch ein bisschen qualmte. Der Altkleidercontainer und dessen Inhalt blieben unbeschädigt.

Einkaufswagen entführt

Um 22:50 Uhr ging eine Gruppe Heranwachsender mit einem Einkaufswagen die Bosenheimer Straße entlang. Die Personen sollen hierbei andere Passanten angepöbelt haben. Die Gruppe wurde von Beamten der Bereitschaftspolizei kontrolliert. Den Heranwachsenden wurde ein Platzverweis erteilt, der Einkaufswagen wurde wieder zurück zum Geschäft geschoben.

Platzwunde

Für einen jungen Mann musste der Rettungsdienst verständigt werden, da er alkoholbedingt stürzte und sich eine Kopfplatzwunde zuzog. Ein weiteres Mitglied der Gruppe widersetzte sich schließlich dem Platzverweis. Der 18-Jährige verbrachte die restliche Nacht in der Ausnüchterungszelle. Zuvor hatte er einen Wert von 1,3 Promille gepustet.

Nasenbein gebrochen

Um 23:20 Uhr kam es auf dem Kornmarkt zu einer gefährlichen Körperverletzung. Einem jungen Mann wurde hierbei vermutlich durch einen Faustschlag das Nasenbein gebrochen. Mehrere namentlich unbekannte Täter flüchteten noch vor dem Eintreffen der Beamten. Grund für den Vorfall soll wohl das Zünden von Feuerwerkskörpern in der Nähe von unbeteiligten Personen gewesen sein.

Beschuss aus dem Kornmarkt

Auf dem Kornmarkt kam es in der Folge zu unschönen Szenen, da etliche Personen ihre Silvesterraketen nicht nach oben, sondern in Richtung von anderen Personen abschossen. Verletzt wurde hierbei glücklicherweise niemand. Pünktlich zum Jahreswechsel kam es ebenfalls auf dem Kornmarkt zu einer Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte.

Ausnüchterungszelle für 18jährigen

Ein 18-Jähriger sollte kontrolliert werden. Im Rahmen der Personalienfeststellung ging er aggressiv mit geballten Fäusten auf einen Beamten zu. In der Folge musste er zu Boden gebracht werden, wogegen er sich heftig wehrte. Ein Polizeibeamter wurde leicht verletzt. Der stark alkoholisierte 18-Jährige kam ebenfalls in eine Ausnüchterungszelle.

Zahn ausgeschlagen

Um 00:10 Uhr kam es in Langenlonsheim zu einer Körperverletzung unter Nachbarn. Einem Nachbarn wurde hierbei von drei anderen namentlich bekannten Männern ein Zahn ausgeschlagen. Die Täter konnten vor Ort nicht mehr angetroffen werden.

Laubenheimer mit 1,75 Promille

Gegen 00:30 Uhr gefährdete ein 54-jähriger Pkw-Fahrer mehrere auf dem Gehweg stehende Passanten, als er in sehr unsicherer Fahrweise durch Laubenheim fuhr. Der 54-Jährige konnte wenig später von einer Streife zu Hause angetroffen werden. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,75 Promille. Dem 54-Jährigen wurde eine Blutprobe entnommen, sein Führerschein sichergestellt.

Automat mit Altschaden?

Um 01:48 Uhr wurde ein beschädigter Zigarettenautomat in Rüdesheim in der Nähe zur L236 gemeldet. Es konnte nicht geklärt werden, ob es sich möglicherweise um Altschäden handelte. Entwendet wurde offenbar nichts.

Wechselseitig tätowiert

Gegen 01:50 Uhr musste eine Streife wegen gemeldeter Streitigkeiten in das Stromberger Schindeldorf ausrücken. Vor Ort wurde festgestellt, dass sich zwei alkoholisierte Männer gegenseitig tätowierten. Offenbar hatten aufmerksame Nachbarn die im Zusammenhang mit dem Tätowiervorgang hervorgerufenen Schmerzbekundungen als Streitigkeiten fehlinterpretiert.

Mobile Bautoilette

Mindestens als groben Unfug konnte man die Tatsache bewerten, dass Unbekannte wohl Silvester mit Hexennacht verwechselten und eine Baustellentoilette gegen 02:45 Uhr auf der Winzenheimer Kreuzung Dienheimer Berg / Neuhof abstellten. Eine Streife schob das unbeschädigte Toilettenhäuschen zur Seite.

Randale in der Dürerstrasse

Um 03:40 Uhr wurden mehrere Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen in der Dürerstraße gemeldet. Der bislang unbekannte Täter trat oder schlug an insgesamt acht Fahrzeugen die Außenspiegel ab. Die Gesamtschadenshöhe wurde auf rund 3.000 Euro geschätzt. Hinweise auf den oder die Täter nimmt die Polizei natürlich sehr gerne entgegen.

Schlichter verletzt

Gegen 03:50 Uhr kam es vor einem Schnellrestaurant im Schwabenheimer Weg beinahe zu einer Schlägerei zwischen zwei jungen alkoholisierten Männern. Einige Freunde hielten die beiden Streithähne erfolgreich voneinander ab. Allerdings verletzten sich die beiden Schlichter hierbei jeweils leicht. Es wird jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Party lief aus dem Ruder

Um 04:45 Uhr wurde in Bretzenheim In den zehn Morgen eine besonders hartnäckige Ruhestörung durch die Beamten endgültig beendet. Dies war dort bereits der dritte Einsatz in der Silvesternacht. Auf den Verantwortlichen kommt jetzt ein Bußgeld zu, da er offenbar nicht mehr Herr über die von ihm veranstaltete Party war.

Viele weitere Einsätze

Zu den genannten Vorfällen mussten die Beamten noch mehrfach wegen Ruhestörungen, Verkehrsunfällen mit geringen Sachschäden, nicht weiter relevanten Flächenbränden, Streitigkeiten und wegen sogenannten hilflosen Personen ausrücken. Die Polizei Bad Kreuznach wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr 2019!”

Quelle: Polizeiinspektion Bad Kreuznach