Kein Abstand, keine Maske: wegen solcher Bilder steigt der Frust

Gestern Abend um 17 Uhr am Bocksbrunnen (Hochstrasse). Ein weisser VW fährt lässig auf den Gehweg. Zwei junge Männer steigen aus. Und treffen sich mit drei weiteren. Es wird sich herzlich begrüßt, umarmt, locker geplaudert. Kein Abstand, keine Masken, keine Desinfektion. Abgesehen vom Gehwegparken eigentlich ein schönes Bild. Wenn es nicht das Coronavirus gäbe. Und gestern nicht die 13. Mitbürgerin an der Seuche verstorben wäre. Und 158.000 Einwohner*Innen im Kreis nicht durch Notverordnungen daran gehindert wären so zu leben, wie sie wollen.

Sondern teils aus Einsicht teils wegen der angedrohten Strafen zumindest teilweise so leben, dass sie andere weniger gefährden. Dazu steht das Verhalten der abgelichteten Männer im krassem Kontrast. Wer in Bad Kreuznach lebt und nach neun Seuchen-Monaten noch immer nicht weiß, dass es so nicht geht, handelt primitiv-egoistisch. Und gesetzwidrig. Leider hat das halt keine Konsequenzen, weil die zuständigen Behörden untätig bleiben bzw nicht im nötigen Umfange tätig werden. Wegen genau dieser Fakten baut sich schon seit Monaten gesellschaftlicher Frust auf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit und des Anlasses, bis der sich entlädt.

Wer das verhindern möchte, muß jetzt endlich handeln. Und über Coronaschutzmaßnahmen nicht nur wohlfeil plappern, sondern diese auch endlich und überall durchsetzen. Durch die steigenden Fallzahlen werden immer mehr Menschen die brutalen Konsequenzen des Fehlverhaltens bekannt. So konnte die Redaktion dieser Seite einen Fall recherchieren, in dem die Betreiberin eines Ladens in der Innenstadt fortgesetzt vom März bis jetzt gegen die Coronaschutzauflagen verstoßen hat. Bis zu 20 Gäste drängten sich dort alltäglich ohne Einhaltung der AHA-Regeln in und um das Geschäft, vorzugsweise auf dem Gehweg, der dadurch für Passanten zum Infektionsrisiko wurde.

Betreiberin an der Seuche erkrankt

Jetzt ist die Betreiberin selbst an der Seuche erkrankt. Leider handelt es sich auch in diesem Fall um Personen mit Migrationshintergrund. Eine bessere Aufklärung und Information ist neben schärferen Kontrollen zwingend erforderlich. Wenn die Masse der sich um Einhaltung der Schutzvorschriften bemühenden Menschen, darunter die übergroße Mehrzahl der Einwohner*Innen mit Migrationshintergrund, weiterhin durch eine kleine Gruppe von Schwachmaten und Egomanen, auch von Teilen der Querdenker-Bewegung, gefährdet wird oder wegen deren Rechtsbrüchen weitere Einschränkungen erfolgen, wird das Taten nach sich ziehen, die wir alle danach beklagen.