Die Vielfalt queeren Lebens in Bad Kreuznach wird auch in diesem Jahr wieder sichtbar beim Christopher Street Day. Der findet am kommenden Samstag (14.9.2024) statt. Um 14 Uhr versammeln sich queere Menschen sowie Freund:innen und Unterstützer:innen auf dem Europaplatz am Bahnhof, um von dort zu einem Demonstrationszug durch die Stadt zu starten. Der bunte Aufzug setzt sich quer durch die Stadt in Bewegung: über die Kreuzung an der Kreuzkirche geht es über die Salinenstraße bis zum Salinenplatz. Dort biegt der CSD-Zug dann nach rechts in die Fußgängerzone in der Mannheimer Straße ab. Weiter geht es danach auf der Kreuzstraße in Richtung Bourger Platz.
Von dort aus ziehen die Teilnehmer:innen in die Wilhelmstraße in Richtung alte Neustadt, am Stadthaus vorbei und auf die Hochstraße. Über die Mannheimer Straße in der alten Neustadt und die Alte Nahebrücke führt der Zug schließlich zum Kornmarkt, wo er gegen 15 Uhr erwartet wird. Dort ist eine Abschlusskundgebung geplant, zu der neben politischen Reden auch ein Talk-Format sowie Musik-Acts gehören. Unter anderem gibt es eine Podiumsdiskussion, deren Moderation die nicht-binäre Person Janboris Rätz übernimmt. Zudem können sich Interessierte an mehreren Ständen über verschiedene Aspekte queeren Lebens und die dazugehörigen politischen Forderungen informieren.
Zudem bietet die AIDS-Hilfe Kaiserslautern nur einige Meter vom Kornmarkt entfernt, im Jugendzentrum „Die Mühle“, kostenlose HIV-Schnelltests an. Nachdem gegen 18 Uhr der 6. Bad Kreuznacher CSD beendet ist, steht noch eine Abschlussfeier an. Der Bad Kreuznacher Christopher Street Day wird seit 2019 von einem breit aufgestellten Bündnis verschiedener Gruppierungen getragen. In 2024 sind es das Jugendzentrum „Die Mühle“, der Queer-Treff Bad Kreuznach, Queer-Net Rheinland-Pfalz, die Aids-Hilfe Kaiserslautern, die Antifa Bad Kreuznach, die evangelische Jugend Bad Kreuznach, die Grünen Bad Kreuznach und Progressives Bad Kreuznach.
Zudem unterstützen der SchwuLesBische Stammtisch Kaiserslautern, die Ansprechstelle der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz für lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und intergeschlechtliche Menschen sowie das Projekt „True Colors Collective“ aus Kaiserslautern. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie „Kreuznach für Vielfalt“. Der auch in Deutschland kurz als CSD bekannte Tag soll queeres Leben sichtbar und selbstverständlich machen. Mit dem englischen Begriff queer werden dabei Menschen bezeichnet, die schwul, lesbisch, bi-, trans-, inter- oder asexuell sind.
Oder in anderer Art und Weise nicht in vorherrschende Geschlechter-Klischees passen. Entstanden ist der Christopher Street Day in New York. Dort fand 1969 in der Christopher Street der so genannte Stonewall-Aufstand statt, bei dem sich queere Menschen gegen willkürliche Polizei-Razzien und -misshandlungen wehrten. Ausgangspunkt der Proteste war eine solche Razzia in der queeren Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street. Der CSD ist daher immer auch ein politischer Protest, vielfach aber auch zugleich eine Feier queeren Lebens. 1979 gab es die ersten Paraden dieser Art in Deutschland. Dann sollte es noch 40 Jahre dauern, bis sich auch in Bad Kreuznach ein CSD etablierte.
Quelle: Stefan Butz, Bad Kreuznach