Aufgespiesst: ja ist denn immer noch Weihnachten?

Dieter Nuhr spricht schon vom nächsten satirischen Jahresrückblick. Den auf 2024. Weil in diesem Jahr so viele Unerfreulichkeiten zu erwarten sind, dass man es gern schnell rum haben möchte. Andere halten bis in die Zeit der Strassenfastnacht an ihrer Weihnachtsdekoration aus 2023 fest. Im Wohnzimmer. Auf dem Grundstück. Und auch im öffentlichen Raum. Ein schönes und erfreuliches Beispiel dafür ist in der Poststrasse anzuschauen. Dort hängen die Weihnachtsbäume immer noch am Zaun. Der dadurch eindeutig optisch aufgewertet wird. Was deutlich macht: trotz objektiv vieler Bäume in der Innenstadt:

In diesem Bereich fehlen welche. Auch in der Planiger Strasse steht vor dem Stadtteilbüro noch ein veritabler Weihnachtsbaum. Der ebenfalls einen frischen grünen und damit guten Eindruck macht. Zumal in beiden Fällen die Weihnachtsdeko abgeschmückt ist. Das ist nicht überall der Fall. Vor einigen wenigen Hauseingängen stehen auch heute noch noch Weihnachtsmänner, Elfen und / oder anderer Weihnachtsschmuck. Bis zum 2. Februar wäre das übrigens in 100%iger Übereinstimmung mit der christlichen Tradition. Noch in den fünfziger und sechziger Jahren war das auch in Bad Kreuznach so. Denn am 2.2. ist Mariä Lichtmess.

Dieses von der katholischen Kirche jahrhundertelang promotete Fest findet genau 40 Tage nach Heiligabend als kirchliches Ende der Weihnachtszeit statt (Jesus Christus soll an dem Tag erstmals die Heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel besucht haben). Uralte christliche Traditionen wurden also schon lange vor den ersten Migrationswellen aufgegeben. Ganz freiwillig. Denn um das Nadeln der in den gut geheizten Wohnungen und Häusern aufgestellten Weihnachtsbäume zu verhindern, hätten diese in bewässerbaren Ständern aufgestellt werden müssen. Mit täglichem Nachgiessen. Dafür waren die abendländischen christlichen Durchschnittdeutschen aus Faul- und oder Bequemlichkeit – ganz ohne Migrationseinfluss – irgendwann nicht mehr bereit.

Und haben die skandinavische Knut-Umgangsweise mit dem Weihnachtsbaumkehraus schon in der ersten Januarhälfte gern aufgegriffen. Nicht alle versteht sich. Also. Weihnachtsdeko bis zum 2.2. ist Tradition. Bleiben jene Fälle, in denen auch heute noch Weihnachtsbäume nicht abgeschmückt sind. Und Deko aufgebaut ist. Dabei handelt es sich um Fälle von ganz besonderer Weihnachtsliebe. Weil die Deko halt schön anzusehen ist. Wie bei Stadtratsmitglied Karl-Heinz Delaveaux (FWG) und seiner Heike. Die beiden haben bis jetzt den weihnachtlichen Anblick genossen. Und nutzen die kommenden Strassenfastnachtstage zum entspannten Abschmücken.