In der Klausurtagung von CDU-Stadtverband und CDU-Stadtratsfraktion am vergangenen Samstag (18.11.2023) sollte der Kommunalwahlkampf 2024 vorbereitet werden. Zündende Ideen waren gefragt. Die Sitzung begann dann auch mit einem Paukenschlag. Allerdings jener Art, wie er bei den besonders harmoniebedürftigen Christdemokraten nicht gern erlebt wird: Stadtbeigeordneter Markus Schlosser ergriff gleich zu beginn der Sitzuung das Wort. Erklärte der anwesenden CDU-Führungscrew seinen Parteiaustritt. Und verabschiedete sich dann höflich. Dieser Schritt traf seine heutigen Exparteifreunde “völlig überraschend und unerwartet”, wie CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Rapp auf Anfrage mitteilte.
In einer von Schlosser am gestrigen Montag (20.11.2023) verbreiteten Erklärung erklärt der Beigeordnete, es sei ihm nicht leicht gefallen die Mitgliedschaft bei den Christdemokraten nach 20 Jahren zu beenden. Der diesem Schritt vorausgehende “Entscheidungsprozess” habe sich über einen längeren Zeitraum hingezogen. Schlosser stellt klar: “es ist keine Entscheidung gegen die politische Ausrichtung der CDU, sondern sie ist aus rein persönlichen Gründen erfolgt. Mir ist auch wichtig – und daher auch die persönliche Mitteilung an den CDU-Stadtverband und die CDU-Stadtratsfraktion am letzten Samstag, dass ich parteilos bleibe”. Es habe in der Runde keine gegenseitigen Schuldvorwürfe gegeben.
Er werde die Zusammenarbeit mit der CDU, “wie auch mit allen Stadtratsmitgliedern aus anderen Fraktionen / -gemeinschaften und Einzelpersonen, im Rahmen der Stadtratsarbeit und Ausschussarbeit” fortsetzen. Manfred Rapp bestätigt diese Darstellung Schlosser’s. Und legt Wert auf die Feststellung, dass seine Fraktion in der Vergangenheit inhaltlich “gut und auch vertraulich” mit Schlosser zusammengearbeitet habe: “er war stets bei unseren Fraktionssitzungen dabei und hat sich aktiv eingebracht”. Die CDU bedauere und respektiere zeitgleich seine Entscheidung. “Ich denke und wünsche mir, dass wir auch künftig mit Herrn Schlosser offen, transparent und zielgerecht bei den vielfältigen zu lösenden Aufgaben zum Wohle der Stadt zusammenarbeiten werden”.
Die Erklärung von Markus Schlosser im Wortlaut:
“Mitteilung an die Presse wegen meines Austrittes bei der CDU
Guten Tag, aus der CDU – nach 20 Jahren Mitgliedschaft – auszutreten, ist mir nicht leichtgefallen. Es war ein Entscheidungsprozess, der sich über einen längeren Zeitraum hinzog. Es ist keine Entscheidung gegen die politische Ausrichtung der CDU, sondern sie ist aus rein persönlichen Gründen erfolgt. Mir ist auch wichtig, und daher auch die persönliche Mitteilung an den CDU-Stadtverband und die CDU – Stadtratsfraktion am letzten Samstag, dass ich parteilos bleibe.
Bereits nach meiner Wahl hatte ich damals klar formuliert, dass ich Beigeordneter der Stadt sein möchte, dessen “Tür” allen 44 Ratsmitgliedern offen steht. In der Runde des Stadtverbandes und der Fraktion letzten Samstag gab es auch keine gegenseitigen Schuldvorwürfe. Es wird weiterhin eine Zusammenarbeit mit der CDU, wie auch mit allen Stadtratsmitgliedern aus anderen Fraktionen / -gemeinschaften und Einzelpersonen, im Rahmen der Stadtratsarbeit und Ausschussarbeit geben”.