Viadukt B 428: Gelingt dem LBM sogar noch die Treppe auf der Ostseite?

Seit fast zwei Wochen ist die Zusatzbrücke für Fahrradfahrer*Innen und Fußgänger*Innen am Bahnviadukt über die B 428 freigegeben. Trotzdem entstehen tagtäglich, vor allem zu den Hauptverkehrszeiten Staus auf der Bundesstrasse. Weil fast alle Radler aus Gewohnheit oder Unwissenheit den beampelten Übergang wählen. Statt die Brücke. Eine Fehlentscheidung mit Folgen. Denn einerseits ist die Wartezeit auf Grün etwa doppelt so lang, als die Fahrzeit über Brücke und Rampen. Andererseits werden so die Autos ausgebremst. Oft ist es, wie unser Bild zeigt, eine zweistellige Zahl, die wegen einem einzigen Radfahrer mit laufendem Motor warten muss.

Die Fugängertreppe auf der Westseite steht bereits, …

Die Entscheidung darüber, ob und wann die Drückampel abgeschaltet wird, liegt nicht allein beim Landesbetrieb Mobilität (LBM). Das hatte Oberbürgermeister Emanuel Letz zwar dem Planungsausschuss (PLUV) wortreich dargelegt. Dabei aber übersehen, dass es allein die Stadt ist, die die entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung erteilen kann. Der “Schwarze Ampel-Peter” liegt also bei der Stadtverwaltung. Um so länger die weiter nichts tut, um so mehr Autofahrer*Innen werden verärgert. Letz folgt vermutlichen den Ratschlägen der Stadtratsmitglieder Annette Thiergarten (Grüne) und Bianca Steimle (Linke).

… auf der Ostseite ist der mögliche zusätzliche Gehweg bereits markiert.

Die hatten in der PLUV-Sitzung dazu geraten, die Drückampel beizubehalten und deren Nutzung in das Belieben der Radfahrenden zu stellen. Gegen dieses Laissez-faire gabs sogar aus der SPD Kritik. Andere Ampel-Befürworter haben längst erkannt, dass ein Festhalten an der Drückoption für RadfahrerInnen trotz Brückenbefahrbarkeit in die politische Bedeutungslosigkeit führt. Und benennen daher “FußgängerInnen” als Erhaltungsgrund für die Drückampel. Von denen gibt es zwar nur wenige Dutzend am Tag. Aber die hätten tatsächlich Nachteile. Daher hat der LBM sein von Anfang an verfolgtes Ziel einer Treppe auch auf der Ostseite nie aus den Augen verloren.

Und steht dank dieser Hartnäckigkeit und einer erfreulichen Kompromissbereitschaft des dortigen Grundstückseigentümers vor einem Durchbruch: der mögliche Verlauf des künftigen Gehweges ist schon abgemarkt. Das wäre das Sahnehäubchen für das Viadukt-Projekt. Und würde eine alte deutsche Spruchweisheit bestätigen: was lange währt, wird endlich gut. Insofern ist es eine höfliche Untertreibung, wenn der LBM in einer Presseerklärung feststellt: “in den nächsten Wochen werden noch geringfügige Restarbeiten vor Ort ausgeführt, die die Nutzung der Brücke aber nicht wesentlich einschränken.”