Netzwerk „Hilfstransport“ schafft Pflegebetten für Reha-Klinik in die Ukraine

In Kochtöpfen und Pfannen aus der Küche der ehemaligen Augustaklinik wird in Notunterkünften für Kriegsflüchtlinge in der Ukraine bereits gekocht und aus Geschirr gegessen. Im Zwischenlager von Hans-Gerhard Merkelbach warten Pflegebetten, Liegen, Rollstühle und Rollatoren auf den Transport in eine Reha-Klinik in der Ukraine. Eine Zusammenkunft mit dem Helferkreis in der Lagerhalle nutzte Oberbürgermeister Emanuel Letz, um sich bei allen zu bedanken. Letz freute sich über das Ausmaß der Spendenaktion.

Das Netzwerk Hilfstransport für die Ukraine: Alexander Jodeleit, Jeffrey Mitchell, Gerhard Merkelbach, Emanuel Letz, Julia Iselborn, Dirk Nessel, Iryna Denys, Laura Kügelchen, Timo Duch-Diel, Armin Steinbrecher (von links). Es fehlt Thomas Jung.

Denn der Augustaklinik haben sich auch das St. Marienwörth und das Krankenhaus der Kreuznacher Diakonie angeschlossen, so dass es am Ende rund 100 Pflegebetten sein könnten. Nach dem Verkauf der Augustaklinik hatte sich die Besitzerin und Geschäftsführerin Laura Kügelchen an Hansjörg Rehbein gewandt, ein guter Freund ihres leider viel zu früh verstorbenen Vaters Olaf Kügelchen. Sie wollte die Einrichtung der Klinik für einen guten Zweck spenden. Rehbein bat den OB, sich der Sache anzunehmen, für eine Unterstützung der Ukrainehilfe.

Emanuel Letz wandte sich an ein Bad Kreuznacher Netzwerk für Hilfstransporte in Krisen- und Kriegsgebiete: Timo Duch-Diel, Dirk Nessel und Julia Iselborn. Zuvor war Kontakt mit Iryna Denys aufgenommen worden, die als 1. Vorsitzende des Freundeskreises für ukrainische Kultur und Volkskunst von Hahnenbach bei Kirn aus Besuche von Folkloregruppen und Künstler aus ihrem Heimatland sowie Hilfstransporte in die Ukraine organisiert.

Sie wiederum wird von der Soonwaldstiftung / Förderverein Lützelsoon e.V. und den beiden Vorsitzenden Herbert Wirzius und Thomas Jung unterstützt. Dazu gehört auch die Mannschaft der Soonwaldkicker, die regelmäßig für gemeinnützige Aktionen im Einsatz ist. Mit vereinten Kräften wurde eine große Räumaktion in der Augustklinik mit fast 40 Helfer*innen organisiert. Es halfen auch Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Hahnenbach, Kirn, Bad Kreuznach und Umgebung leben.

Dabei wurde von den großen Erfahrungen Dirk Nessels profitiert, der schon viele Hilfstransporte unternahm, unter anderem auch nach Afrika. Im Netzwerk ist auch Armin Steinbrecher von der gleichnamigen Fahrschule, der die Betten und andere Güter mit seinem Lkw von der Klinik ins Lager transportierte. Hilfreich zur Seite standen auch Alexander Jodeleit und Jeffrey Mitchell mit weiteren neun Kameraden von der freiwilligen Feuerwehr. Der erste Hilfstransport ist finanziert. Die 3500 Euro für einen ukrainischen Spediteur übernimmt die Stadt, informierte der OB und zwar vom Spendenkonto für die Ukraine.

Quelle und Bild: Stadtverwaltung Bad Kreuznach