“Zu Stoßzeiten lebensgefährlich”

Stadtratsmitglied Mariana Ruhl (FDP) wohnt in der Klappergasse. Sie ist daher häufiger in der historischen Neustadt unterwegs. Dort hat sie in der Mannheimer Strasse, im Abschnitt von der Löwenapotheke bis zum Beginn der Alten Nahebrücke, Beobachtungen gemacht, die die besonnene Kauffrau zu einer emotionalen Aussage in der Stadtratssitzung am 12. Oktober motiviert haben: “zu Stoßzeiten ist es mittlerweile lebensgefährlich für alle Personen, die sich dort aufhalten.

Unser Bild entstand am gestrigen Sonntagmittag. Also nicht zur “Stoßzeit”, in der in diesem Bereich der Mannheimer Strasse in der historischen Neustadt tatsächlich chaotische Zustände herrschen.

Sei es Fahrradfahrer sei es Fußgänger sei es Personen, die mit dem E-Roller unterwegs sind. Das ist so ein Gedränge dort, es ist so eng, da muss eine Lösung her”. Diese könne entweder so aussehen, dass alle Fahrradfahrer und alle E-Rollerfahrer in diesem Anschnitt absteigen müssen. Oder mehr Präsenz des Ordnungsamtes, die darauf hinweisen, dass auch Fahrradfahrer Schrittgeschwindigkeit fahren und Rücksicht nehmen müssen. Ruhl berichtete von einem “ganz bösen Unfall”.

Eine Anwohnerin sei aus ihrem Haus getreten und dort von einem Fahrradfahrer angefahren worden, der nicht mehr bremsen konnte. “Sie erlitt mehrere Knochenbrüche”, berichtete Mariana Ruhl. Ordnungsdezernent Markus Schlosser stellte fest, dass die Kräfte des Ordnungsamtes “da regelmäßig unterwegs” seien. “Scooterfahrer sind dort gar nicht zulässig, die müssen dort absteigen. Fahrradfahren ist dort nur mit Schrittgeschwindigkeit zulässig”. Schlossser berichtete von einem Vor-Ort-Termin mit Vollzugsleiter Keil, Rad-AG-Co-Vorsitzendem Holste und Planungsamtsfachmann Fischer.

“Ich hätte gern das Verbot des Fahrradfahrens in diesem Bereich, weil sich an die Schrittgeschwindigkeit einige nicht halten. Es ist immer so eine Minderheit die uns die Probleme bereitet und die große Mehrheit leidet darunter,” erklärte Schlosser. Der Beigeordnete positionierte sich schließlich klar. Trotz Radwegeverbindung müsse man künftig in diesem Bereich absteigen. Schlosser will “ein Verbotsschild tatsächlich hinstellen”.

Ruhl sprach sich “nicht für ein totales Verbot, sondern zu den Stoßzeiten” aus. Hermann Holste (Grüne) bestätigte die Beobachtungen seiner Ratskollegin: “ich halte Leute an, die zu schnell fahren”. Es müsse aber eine Alternative bestehen. Immerhin sei der Naheradweg der wichtigste Radweg in Bad Kreuznach. “Die beste Möglichkeit wären Radverkehrsstreifen über die Hochstrasse und über die Wilhelmstrasse”.