Balkon des Schlossparkmuseums bröckelt

Beobachtet und kommentiert von unserem Redakteur
Claus Jotzo

Mit Simon Maurer hat das Schlossparkmuseum einen engagierten und handwerklich begabten Hausmeister. Aber bei dem Schadenbild kann auch Maurer nichts mehr richten: der Balkon über dem Haupteingang ist ein größeres Projekt. Denn er “bröckelt ab”, wie das Stadtbauamt in seiner “gezielten Maßnahmenliste mit Sparvorschlägen” für 2024 darlegt. Um weitere Schäden zu verhindern, müssen demnach etwa 25.000 Euro aufgewendet werden. Gleichwohl hat das Stadtbauamt eingeräumt, dass diese Maßnahme als Einsparung in 2024 nach 2025 verschoben werden kann.

Mehrere Mitglieder des am Donnerstag der Vorwoche (21.9.2023) tagenden Planungsausschusses (PLUV) erkannten darin einen Widerspruch. Und wurden vom Leiter des Stadtbauamtes Eduard Schuckmann beruhigt. Wäre die Verkehrssicherheitspflicht tangiert, würde sofort gehandelt und der Verschiebungsvorschlag wäre nicht gemacht worden. Wie unser Fotograf am Tag nach der Sitzung im Bild dokumentierte, sieht die westliche Ecke des Balkons allerdings tatsächlich gar nicht mehr gesund aus.

Auch wenn bisher großflächig nur Lack abplatzte und sich der Verlust an weggebröckeltem Putz auf kleine Fassaden-Bruchstücke beschränkt: der von diesem Gebäudeteil vermittelte optische Eindruck steht in krassem Gegensatz zu den Bewertungen, die am vergangenen Dienstag (19.9.2023) im Kulturauschusses ein anderer erhielt: der Puricelli-Salon. Der wurde von Erika Breckheimer und Birgit Ensminger-Busse (beide CDU) in den höchsten Tönen gelobt. Zwar hat der Puricelli-Salon einen Ausseneingang. Aber der geschäftsübliche Weg führt genau unter dem bröckelnden Balkon hindurch.

Vielleicht kann das Stadtbauamt im Sinne der Einheitlichkeit der Verwaltung und des Gesamterscheinungsbildes des Schlossparkmuseums da doch schon bald was tun. Durch seinen großzügigen Beschluss hat der PLUV das formal jedenfalls ermöglicht. Mit großer Mehrheit stellten die Mitglieder des Planungsausschusses der Bauverwaltung pauschal 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Welche Aufgaben der eingangs erwähnten Liste damit konkret erledigt werden, darf das Stadtbauamt selbst entscheiden.