Für den Fahrer dieses Pkw war das eine komplexe Aufgabenstellung: seine Lieblingsspelunke öffnete. Und zeitgleich regnete es. Wie nun trockenen Fusses an die Theke bzw den Spieltisch kommen? Am liebsten wäre er natürlich vorgefahren. Also reingefahren. Aber die Treppe hoch? Und dann durch die viel zu schmale Tür? Es war klar: ein paar Tropfen würde er hinnehmen müssen. Also nicht die erwünschten innerlich wärmenden. Sondern durch Feuchtigkeit von aussen. Deren Zahl konnte, dass hat der Mann klar erkannt, durch ein dichtes Heranparken an den Kneipeneingang reduziert werden.
Eine Erkenntnis, die weitere Fragen aufwarf: nur den Gehweg zuparken? Oder nur den Radweg? Genervt von diesen ständig erforderlichen Entscheidungen praktizierte der einfach Strukturierte einen Kompromiss: er parkte sowohl den Fuß- als auch den Radweg zu. Da es in Bad Kreuznach nach Einbruch der Dunkelheit keinerlei Schutz mehr für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden gibt, wurde diese primitiv-egoistische Rücksichtslosigkeit nicht mal mit einem Knöllchen “belohnt”. Und dann wundern sie sich bei der Stadtverwaltung, warum die Einwohner*innen sich verärgert von ihr abwenden, weil sie sich im Stich gelassen fühlen.