KRN-Bus behindert Feuerwehreinsatz

Positive Unterschiede zwischen den guten Jahren des Stadtbus-Angebotes und dem ersten KRN-Jahr sind von den Fahrgästen kaum festzustellen. Im Gegenteil. An Bushaltestellen stehengelassene Fahrgäste, Unpünktlichkeiten und andere Pannen kommen heute häufiger vor, als in der Hochzeit der Stadtbus (deren letzte Jahre natürlich ähnlich schlimm waren, wie heute). Als “Anlaufprobleme” werden diese Leistungsdefizite von den hauptamtlichen Verantwortungsträger*Innen in der Kommunalpolitik verharmlost.

Zunächst fuhr der KRN-Bus bei “Dunkelgelb” in den Kreuzungsbereich ein, obwohl dieser teils bereits mit Pkws zugestellt war und sich der Stau längst gebildet hatte.

Nach einem Betriebsjahr (die Testphase Jahrmarkt 2022 nicht mitgerechnet) und den vielen mit der KRN versenkten, von den Menschen hart erarbeiteten Steuermillionen, sind derartige Ausreden unzumutbar. U.a. leider nicht geändert hat sich, dass ein Teil der BusfahrerInnen in der der grundsätzlich löblichen Absicht den (wider besseres Wissen unrealistisch gestalteten) Fahrplan einzuhalten, rote Ampeln überfährt, andere VerkehrsteilnehmerInnen nötigt und beständig Verkehrsregeln missachtet.

Als die Autos dann weggefahren waren ging der offenbar im Schockzustand befindliche oder schwerhörige oder der deutschen Sprache nicht mächtige Busfahrer irrtümlich davon aus das Feuerwehrauto wolle an ihm vorbei die Ochsenbrücke überfahren. Es dauerte insgesamt 32 Sekunden, bis er begriff im Weg zu stehen.

So haben wir alle in der Fahrschule gelernt, dass aus einer Vielzahl gewichtiger und sinnhaltiger Gründe Kreuzungsbereiche freizuhalten sind. Um es einfach ausdrücken: in eine erkennbar nicht freie Kreuzung darf nicht eingefahren werden. Diese Regel beachten viele Busfahrer*Innen nicht. Wie am späten gestrigen Donnerstagnachmittag gegen 17:55 Uhr. Da fuhr der KRN-Bus trotz Stau auf der Ochsenbrücke von der Gustav-Pfarrius-Strasse auf die kreuzende Bosenheimer Strasse auf. Und sperrte diese damit komplett. Für alle Rechtsabbieger in Richtung Innenstadt.

Für die Geradeausfahrer in Richtung Mannheimer Strasse. Und die Rechtsabbieger aus der Gustav-Pfarrius- in die Bosenheimer Richtung Fleischhauer-Kreisel. Hoppla, werden Ortskundige jetzt sagen. Dort darf man gar nicht rechts abbiegen. Stimmt. Also fast. Denn Einsatzfahrzeuge mit Sondersignalen dürfen das. Die Geretteten sind für diese Sonderregelung sehr dankbar. Und genau dieser Fall trat gestern ein. Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr war unterwegs zu einem Einsatz. Und wollte aus der Gustav-Pfarrius- in die Bosenheimer Strasse abbiegen. Konnte das aber nicht, weil der KRN-Bus im Weg stand.

Es dauerte von unserem Fotografen handgestoppte 32 Sekunden, bis der Busfahrer begriff, dass das Feuerwehrfahrzeug nicht vor ihm auf die Ochsenbrücke auffahren wollte. Die entsprechenden Rufe aus dem roten Einsatzfahrzeug waren noch 100 Meter entfernt gut zu verstehen. Leider nicht vom Busfahrer direkt daneben …  32 Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden können. Vielleicht sollte die KRN doch nicht jede(n) ans Steuer lassen. Und in internen Schulungen vermitteln, dass die StVO auch für Personen am Lenkrad eines Busses gilt.