Leserbrief des Gerd Cremer zur Verzögerung beim Glasfaserausbau

Leserbrief des Gerd Cremer zur
Verzögerung beim Glasfaserausbau

Ich hatte es bereits vor einem Jahr schon kritisiert. Die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG) ist ein deutsches Unternehmen als ein Joint Venture aus der Versicherungsgruppe Allianz und der spanischen Telefonia Group, welche auch bereits das Mobilfunknetz O2 betreibt. Der vollmundigen Bekundung letztes Jahr bei der Vorstellung im Stadtrat durch die UGG folgen bisher nur Sprüche und Worte. Die Allianz als Finanzier in dem Joint Venture hatte genügend monetäre Mittel angesammelt um diese finanz- und steuersparend in ein solches Geschäft anzulegen.

Die Telefonica steuert den technischen Teil bei mit der Ausführung und Installation. Das ganze Projekt stockt nun. Warum wohl? Und warum will der OB dies zur Geheimsache erklären? Bei der Vorstellung letztes Jahr im Stadtrat als auch in dem PLUV hatte unser Herr Schlosser richtige „Eurozeichen in den Augen“, gebrieft durch Vertreter der UGG, denn er stellte das Projekt für die Kommune kostenneutral dar. „Da kommt jemand und bietet der Kommune an, alle Kosten für den Glasfaserbau zu übernehmen“. So wurde auch dies durch die UGG im Landkreis kommuniziert, „kostenneutral für die Gemeinden“.

Einzig das Tiefbauamt zeigte Kritik an den Plänen, denn das Tiefbauamt muss Personal bereitstellen für die Absprache der Führung der Leitungstrassen, Sperrungen, Genehmigungen und vieles mehr. Als ehemaliger Referent für die Fernmeldeangelegenheiten des Landes im Innenministerium sah ich das ganze Projekt sehr kritisch an. Und dies bewahrheitet sich jetzt. Die Stadt ist bereits ausreichend durch die Telekom mit schnellem Internet ausgebaut. Vor ca. 10 Jahren hatte die Telekom überall im Stadtgebiet DSLAM errichtet, welche mit Glasfaser angeschlossen wurden.

Nur die letzten bis zu max. 250m wurde mit Kupferkabel belassen. Es wurde das Vektoringverfahren eingeführt welches damit ein schnelles Highspeed-Internet mit bis zu 500 Mbit/s auch gewährleistet. Ich halte dies im geschäftlichen als auch im privaten Bereich für eine ausreichende Geschwindigkeit. Ein FTTH (fiber to the home) bietet UGG an, muss aber nicht unbedingt nötig sein. Die Firma UGG will im Stadtgebiet das Netz der Telekom „überbauen“. Dazu werden Straßen und Bürgersteige aufgerissen.

Aus Erfahrungen aus anderen Gemeinden im Landkreis, z.B. Guldental wird die Oberfläche nicht oder nur ungenügend wiederhergestellt, ganz abgesehen von zeitlich überlangen Baustellenphasen. Die UGG vergibt natürlich solche Erdarbeiten an Subunternehmer, vielfach aus dem europäischen Ausland und dann fehlt es an der Bauüberwachung durch UGG die Oberflächen zügig wieder herzustellen. Jedenfalls werden wir Bürger in Bad Kreuznach dann mit längeren Baustellenbereichen leben müssen. Einen gestrafften Ausführungsplan wird UGG wohl nicht vorlegen. Ich frage mich: muss das sein?