Aufgespiesst: das sind die kleinen Scheisser!

Es ist eine schmerzliche Erinnerung. Aber davon mutet die Bad Kreuznacher Kommunalpolitik den Einwohner*Innen so viele zu – die kann kein Mensch alle verdrängen. Die heutige bezieht sich auf zugeschissene Gässchen. Am Beispiel der “Vier Arschbacken”. Deren Namensgebung – das sei für die ortsfremden Leser*Innen klargestellt – mit der dort beklagten Verkotung absolut nichts zu tun hat. Die in Kreuzform verlaufenden mittelalterlichen Reilchen in der historischen Neustadt heissen in der althergebrachten derben Mundart so, weil die von ihnen getrennten Gebäude als bauliches Ensemble die angesprochene Anatomie optisch nahelegen.

Heute leben da nicht nur Menschen. Sondern massenhaft Tauben. In der Bauzeit der Häuser wurden diese, wenn sie sich mal in Gebäudenähe trauten, gefressen. Was ihre Zahl extrem reduziert hat. Seit Beginn der Neuzeit steht Taubenbrust nicht mehr auf dem Speiseplan der ortsansässigen Bevölkerung. Seit dem sind die Tauben aus der Passiv- in die Aktivrolle gewechselt: und fressen, was das Zeug hält. Weil sie von morgens bis abends aktiv und passiv überreichlich gefüttert werden. Und was durch die Schnäbel reingepickt wird, fällt dann Stunden später um einige Nährstoffe reduziert hinten wieder raus.

Der Lösungsvorschlag der SPD-Stadtratsfraktion vor zwei Jahren: eine höhere Reinigungsfrequenz. Kein Wort zur Forderung von lange überfälligen Maßnahmen zur deutlichen Reduzierung der Tauben. Statt die Ursache zu bekämpfen wird mehr Steuergeld für die Beseitigung der Folgen ausgegeben. Wie nicht anders zu erwarten war, führte das zu einem weiteren Anwachsen der Tauben-Population. Die sich nun auch rund um den Eiermarkt breit macht. Und dort ebenfalls ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgeht: alles zuscheissen. Mal sehen wie lange es dauert, bis die SPD nach dem Tourismusbeitrag auch einen Taubenbeitrag fordert.