Ulrike Sichau’s Geburtstagswunsch: Dornen statt Geschenke

Mit Sorge haben die Eheleute Ulrike und Günter Sichau die Diskussion um die Reduzierung von Gradierwerksanlagen verfolgt. Andererseits weiß Günter Sichau, der für die Grünen im Stadtrat tätig ist, nur zu gut um die Kassenlage der Stadt. Und so entschloss man sich anlässlich eines runden Geburtstags zu einer besonderen Aktion: Statt Geschenke wurde für neue Dornen gespendet und die Geburtstagsgesellschaft auch gleich zu einem der in Frage gestellten Gradierwerke geladen. Es ist das Gradierwerk am Haus des Sportes (Nummer 6).

Gruppenfoto vor dem Gradierwerk 6. Ulrike Sichau vorne mit Sonnenbrille, dahinter Günter Sichau. Foto: Sichau

Es steht auf Bruchsteinsockeln, die noch aus der Gründungszeit der Saline im 18. Jahrhundert stammen. Daher ist es auch das einzige Einzeldenkmal unter den Gradierwerken. Alle anderen sind komplett erneuerte Ersatzbauten für ältere Anlagen. Mit 600 Euro kam genug Geld zusammen, um 120 Bund der Schwarzdornzweige zu bezahlen, die die GuT als größter Abnehmer Deutschlands in Polen bezieht. Bei der Übergabe der Spende erläuterten der Gradierarbeiter Aleksandr Japs und GuT-Geschäftsführer Michael Vesper anschaulich, wie die Dornen verbaut werden.

Das ist nämlich gerade beim Gradierwerk an der Schwimmbadbrücke der Fall, wo auf 150 Metern Länge in diesem Jahr weit über 20.000 Dornbündel verbaut werden. Die GuT arbeitet derzeit an einem Konzept, um gemeinnützige Spenden für die Salinen zu ermöglichen. Dazu wird wohl ein Förderverein gegründet werden müssen. Die Sichaus sind erst einmal zufrieden, wenn nur das Heilwasser dauerhaft weiter über alle Gradierwände rieselt. Zudem würden sie es begrüßen, wenn sich weitere Nachahmerinnen und Nachahmer an der Aktion “Sachspende Dornenbündel” beteiligen.

Text: Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT)