Meinung: ihre Eitelkeit macht Dr. Kaster-Meurer zu einem schlechten Vorbild

Schon im Mai fiel das nicht nur uns unangenehm auf: damit die Frisur beim anschließenden Termin gut sitzt, verzichtete die Oberbürgermeisterin wieder einmal auf das Tragen eines Helmes bei einer Stadtfahrt. Und erinnerte damit unangenehm an jene Fauen, die vor Jahrzehnten die Gurtpflicht ablehnten, weil das Tragen des Lebensretters Falten auf Bluse bzw Hemd hinterließ. Eine Jugenddezernentin und Jugendamtsleiterin hat allerdings eine Vorbildfunktion. Da müssen modische Aspekte einfach mal zurückstehen.

Zumal von einer Ärztin erwartet werden darf, dass sie die Folgen von helmlosen Unfällen Radfahrender kennt. Aber wer natürlich davon ausgeht, dass Unfälle nur anderen passieren können, weil frau selbst ja zu den Auserwählten zählt, muß sich an die Schlaubergereien fürs gewöhnliche Volk nicht halten. Konsequent hat Dr. Heike Kaster-Meurer diese Linie auch in der ablaufenden Woche fortgesetzt. Diesmal beim Thema Corona. Nachdem sich allein am Donnerstag die Covid19-Fälle im Kreis vervielfachten, darunter auch ein Kind, das eine städtische Kita besucht, schloß sich die OBin nicht etwa der Kritik der Gewerkschaft ver.di an der Landesregierung an.

Sondern ließ die Stadtpressestelle am Freitag in wohlgesetzten Worten sattsam bekannte Warnhinweise verbreiten. Natürlich mit Bild. Während einige Beobachter witzelten, warum, Heike sich darauf nicht selbst zeigt, sondern eine Tochter oder jüngere Schwester, fiel den ernsthafteren Kommentatoren auf, dass die Oberbürgermeisterin auch beim Appell an die Vernuft der anderen selbst kein gutes Beispiel geben möchte – sondern lieber ohne Maske – und in ihrer Wahrnehmung damit werbewirksamer auf die OB-Wahl Anfang 2022 hinlächelt.