Nachdem der Landkreis bei der Reinigung der Containerstandplätze drei Wochen lang überwiegend untätig blieb, hat der Stadtvorstand heute Vormittag die Notbremse gezogen. “Ich habe eine Ersatzvornahme angeordnet”, gab die Oberbürgermeisterin in einem Pressegespräch bekannt. Noch heute werde der Bauhof beauftragt den Müll zu entfernen und die bis zum Jahresende 2018 übliche Reinigungsfrequenz vorzunehmen. Für die damit verbundenen Kosten von bis zu 250.000 Euro werde die Stadt in Vorleistung treten.
“Aber wir holen uns das Geld zurück” versprach Kämmerer Wolfgang Heinrich. Er steht in der Abfallfrage “zu 100%” hinter der Oberbürgermeisterin, die erklärte, “es hat niemand Verständnis, dass der Müll an den Containern liegen bleibt.” Welche Mengen sich da in kurzer Zeit ansammeln, hat diese Seite in den vergangenen Wochen mehrfach ins Bild gesetzt. Und der Besuch bei zwei Standplätzen in der Mittagszeit nach dem Pressetermin zeigt: täglich kommt was dazu. Sei es in der Van-Recum-Strasse (Bild oben) sei es an der Einmündung der Hermannstrasse in die Rüdesheimer Strasse (Bild unten).
“Das zieht Ratten an” stellte Dr. Heike Kaster-Meurer zu den Müllmengen aus Sperr-, Rest- und Bioabfällen fest. Das Vorgehen des Landkreises, der in Briefen an verärgerte BürgerInnen seine Nichtzuständigkeit behauptet hat, wird von der Stadtspitze negativ bewertet. Die bat um Verständnis, dass die Abfallbeseitigung durch den Bauhof ein paar Tage dauern, “weil das die selben Leute machen, die nachts auch streuen und räumen”. Diese Seite hatte bereits am 5.1.19 unter der Überschrift “Immer mehr Müll” auf die Möglichkeit und Notwendigkeit einer Ersatzvornahme hingewiesen. Die beständig wachsenden Müllmengen und die Untätigkeit des Landkreises haben die Stadtverwaltung heute nach rund zwei Wochen erfreulich schnell handeln lassen.