Was Horst Seehofer gründlich missglückte, gelang am Mittwochabend dem CDU-Fraktionsvorsitzenden. Wenn auch nicht ganz freiwillig. Nach dem Einführungsreferat der Stadtverbandsvorsitzenden Erika Breckheimer und direkt nach der Listenplatzablehnungserklärung von Dr. Helmut Martin, trat Werner Klopfer ans Rednerpult. Er bedankte sich für die “wohlwollenden Worte an die Fraktion”.
Personalkonzept der Fraktion
Zunächst bedauerte Klopfer, dass Markus Schlosser und Dr. Martin nicht für eine Kandidatur zur Verfügung stehen. “Die hätten viele Stimmen gezogen”. Dann erinnerte er an das von seiner Fraktion erarbeitete Personalkonzept: Manfred Rapp auf Platz eins, Fraktionsgeschäftsführer Helmut Kreis nach vorn und Klopfer unter die ersten zehn, um Rapp anfangs in seiner neuen Rolle zu unterstützen.
Keine Kampfkandidatur
Er bedauerte, dass der Parteivorstand seine Person betreffend zu einer anderen Entscheidung gekommen sei. Um dann klarzustellen, dass “eine Kampfkandidatur ein schönes Spektakel für die Presse” gewesen wäre und hielt fest: “Das wollen wir nicht. Ich kandidiere natürlich nicht”. Denn “die Gegner hocken nicht in der eigenen Partei, sondern in der SPD, in der Meurer-Familie und bei Heinrich”. Da war die Entspannung in der Versammlung bereits mit Händen zu greifen.
Längster Applaus des Abends
Klopfer kündigte an, seine Arbeit als Fraktionsvorsitzender bis zum Ende der Wahlperiode am 30.6.19 fortzusetzen. “Ich arbeite weiter für die CDU in der Reihe von Albrecht Martin, Rolf Ebbeke und Peter Anheuser und werde die Sache in den Vordergrund stellen”. Zum Ende seines Wortbeitrages drückte Klopfer seinen “Stolz auf diese Fraktion” aus. Und wurde dafür mit dem längsten Applaus des Abend belohnt. Er verließ die Versammlung früher, um sich ganz auf die Vorbereitung der heutigen Stadtratssitzung zu konzentrieren.
Breckheimer für Erneuerung
Zuvor hatte Erika Breckheimer die zum Zeitpunkt Ihrer Rede noch konfliktträchtige scheinende Personalie des Verzichtes auf Klopfer nur indirekt und mit warmen Worten angesprochen. Sie lobte mit mehreren Beispielen “Erneuerung und Aufbruch” auf Bundes- und Landesebene der CDU. Für den Vorschlag des Vorstandes warb sie mit so farbigen Bildern wie “der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler”. Und erklärte, “zu einer Wahlperiode gehört auch, dass sie endet”.