Seit der Eingemeindung vor fast 50 Jahren hatten die Planiger in vielen Sachen die Nase vorn. Schon lange, bevor mit Angela Merkel (CDU) die erste BundeskanzlerIN ins Amt kam und über zwei Jahrzehnte, bevor Malu Dreyer (SPD) MinisterpräsidentIN wurde, hatte Planig eine Frau an der Spitze: OrtsvorsteherIN Hannelore Pfeiffer.
Zum 1.7. 2014 übernahm Dirk Gaul-Roßkopf das Ehrenamt. Wie unser Bild zeigt schon äusserlich erkennbar ein PrachtKERL. Auf dem amtlichen Dienstschild am Rathaus wird das aber bis heute nicht deutlich. Da steht nach wie vor “Ortvorsteherin”. Das führt, wie in der Sitzung des Ortsbeirates am 19.11.18, immer wieder zu Frotzeleien der lieben KollegInnen. Zwar bekam Gaul-Roßkopf von der Stadtverwaltung 2014 ein korrektes Schild. Aber das hängt an seinem Wohnhaus, um damit den EinwohnerInnen des Stadtteiles zu zeigen, dass sie dort mit ihren Sorgen und Fragen wortwörtlich an der richtigen Adresse sind.
Bitte nach Korrektur abgelehnt
Seine damalige Bitte auch an seinem Dienstsitz, an dem dienstags immerhin die offizielle Sprechstunde stattfindet und wo der Dienstbriefkasten des Ortsvorstehers hängt, ein korrektes Schild zur Verfügung zu stellen, wurde von der Stadtverwaltung abschlägig beschieden. Und so prangt das Schild “Stadt Bad Kreuznach – Die Ortsvorsteherin des Stadtteils Planig” noch immer am Rathaus. Für Insider ist dies “erstaunlich”.
Kaster-Meurer untätig
Denn die Leiterin der Verwaltung, die das korrekte Schild verweigert, OberbürgermeisterIN Dr. Kaster-Meurer, legte nach Ihrer Amtsübernahme grössten Wert darauf, geschlechtskorrekt ausgewiesen zu werden. Und öffentlich bekannt wurden die erheblichen Ausgaben, die sie für die Umgestaltung ihres Dienstzimmers (in dem Jahrzehnte vorher nur Männer arbeiteten) im Stadthaus veranlasste, um diesem eine feminine Note zu geben. Für den männlichen Kollegen Ortsvorsteher in der kommunalen Selbstverwaltung hat sie sich bis heute über vier Jahre lang allerdings nicht eingesetzt und von sich aus das Schild nicht tauschen lassen.
Planiger Lösung
Darum muss sich die Verwaltungschefin, die noch vor wenigen Wochen Zeit für einen Ruanda-Trip hatte, jetzt nicht mehr kümmern. Nachdem Gaul-Roßkopf signalisiert hat für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen und die Zusammenarbeit im Ortsbeirat erkennbar gut läuft, wollen ihn seine Kolleginnen und Kollegen noch vor Ablauf der (ersten) Amtszeit mit einer maskulin beschrifteten Tafel erfreuen. Auf eigene Kosten. So macht man(n) das in Planig.