Klopfer stoppt Kleudgen

Gewählt wurde Wolfgang Kleudgen 2014 als Kandidat der Linken. 2017 entdeckte er dann viele Schnittstellen mit den Christdemokraten und wechselte in die CDU-Fraktion. Für die wurde er flugs in den Finanzausschuss gewählt, in dem er bis heute erkennbar engagiert und sachkundig mitarbeitet. Seit März 2018 allerdings nicht mehr als CDU-Mitglied. Denn damals trat er auch dort wieder aus und schloss sich im Juni mit Karl-Heinz Delaveaux zur FWG-Fraktion zusammen. Den der CDU zustehenden Sitz im Finanzausschuss behielt Kleudgen, so wie er schon im vergangenen Jahr das auf der Linken-Liste errungene Ratsmandat nicht niederlegte.

Keine FWG-Berichterstattung

Seit dem sitzen also 2 FWGler in dem wichtigen Gremium – und ein CDUler weniger. Der Versuch das zu korrigieren scheiterte in der Stadtratssitzung am 14.6.18 an Kleudgen, der seinen Ausschussposten nicht freiwillig räumen mochte – und rechtlich nicht gezwungen werden kann. Diese ganze Vorgeschichte kochte am 14.8.18 im Finanzausschuss hoch, als Kleudgen bei der Vergabe eines Berichterstatterplatzes (ein Ausschussmitglied trägt im Stadtrat das Beratungsergebnis zu einem in einem Ausschuss behandelten Punkt vor) darauf hinwies, dass die FWG übergangen wurde. Er hatte allerdings übersehen, dass sein FWG-Kollege im Finanzausschuss kein Stadtratsmitglied ist. Und die Berichterstattung können nur Personen übernehemn, die in beiden Gremien sitzen.

200.000 Euro mehr für GuT

Auf Kleudgen trifft aber genau dies zu: er sitzt im Finanzausschuss (für die CDU) und im Stadtrat (als Mitglied der FWG-Fraktion). CDU-Fraktionschef Werner Klopfer ahnte, was da hätte passieren können und schob dem Ansinnen Kleudgens gleich einen verbalen Riegel vor: “Sie können doch nicht hier auf meinem Ticket hocken und im Stadtrat für die FWG berichten”. Das sah Kleudgen sofort ein. Folge: kein Bericht von einem FWGler, statt dessen darf wieder ein CDU-Mitglied Bericht geben. Und zwar darüber, dass für die Sanierung des Gardierwerkes 2 runde 200.000 Euro mehr benötigt werden, als geplant. Gegen Kleudgens Stimme und bei Enthaltung von Manfred Rapp schlug der Finanzausschuss dem Stadtrat schliesslich vor der GuT die Summe zusätzlich zur Verfügung zu stellen.