Es ist kurz vor Mitternacht. Der Mühlenteich rauscht leise über das Wehr in die Nahe. Die akustischen Folgen drehzahlorientierter Kfz-Nutzung verbinden sich in einiger Entfernung mit Krawallen aus Autoradios zu einem gerade noch erträglichen Hintergrundgeräusch, das sich mit Stimmen von Passanten der Nahebrücke mischt. Auf der Kirschsteinanlage selbst ist es ruhig. Und dennoch regt sich dort Leben. Menschliches Leben.
Wer sich nähert sieht es bevor er es hört. Auf den Bänken, der frisch gemähten Wiese (Danke ans Grünflächenamt) und den Treppen lümmeln sich überwiegend junge Menschen. Einige tauschen Informationen aus, andere Zärtlichkeiten. Ein schönes Bild. Aber all das ist verboten. Eigentlich. Doch auch vier Wochen nach dem Stadtratsbeschluss zur Aufenthaltssperre stehen die Schilder noch nicht. Und daher können Bürgerinnen und Bürger die Grünanlagen ihrer Stadt noch verfolgungsfrei nach 22 Uhr geniessen.