Stadt hält an der Vollsperrung der Naheweinstrasse fest

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr (PLUV) am Dienstag vergangener Woche (3.9.2024) hatte Manfred Rapp seinen Rettungsvorschlag vorgestellt. Der CDU-Fraktionsvorsitzende wollte damit verhindern, dass die westlich von Bad Münster gelegenen Orte abgehängt werden. Rapps Vorschlag: freie Zufahrt zur Friedensbrücke und zum Naheweinparkplatz (t-s-n.de berichtete). Die Stadtverwaltung hat das abgelehnt. In einer Veröffentlichung auf der Stadtseite. Und per Mitteilung der Stadtpressestelle, die am Montagmorgen um 9:48 Uhr verschickt wurde. 

Darin erklärt die Stadt, dass “großräumige Umleitungen nötig” sind. Und kündigt konkret den Montag kommender Woche (16.9.2024) als Startermin für die Bauarbeiten in der Naheweinstraße (L 235) an: “wegen Kanalerneuerungsarbeiten muss die Naheweinstraße zwischen der B 48 und dem Bahnübergang an der Friedensbrücke voll gesperrt werden. Die Arbeiten dauern bis Weihnachten. Die Erneuerung der Fahrbahndecke ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen”. Dann folgt eine Beschreibung der Umleitungen, die sich für die Betroffenen wie ein Horrorszenario liest:

“Die großräumige Umleitung für den Lkw-Schwerlastverkehr verläuft von Bad Münster mit Ziel Norheim über das Salinental, durch Bad Kreuznach, über die B 41 nach Rüdesheim, über Hüffelsheim nach Norheim und umgekehrt”. Das sind locker 12 statt 2 Kilometer für einen Weg. Und 30 Minuten oder mehr Fahrzeit. Statt drei oder vier (oder 10, wenn die Bahnschranken unten sind). Auch für die Pkw-Nutzer*Innen sieht die Darstellung der Stadt nicht viel besser aus: “für Pkw von Norheim kommend mit Ziel Bad Münster wird der Verkehr über Niederhausen, Hallgarten und Feilbingert und umgekehrt geleitet. Die Zufahrt zur Friedensbrücke ist gesperrt.

In den Wintermonaten wird die Umleitung zeitweise ausgesetzt, um die Verkehrsbelastung so gering wie möglich zu halten. Der Radweg und die Zufahrt zu den Kleingärten auf der südlichen Naheseite bleiben erhalten. Aus zwingenden Gründen der Bauorganisation ergeben sich für Anwohner und Gäste durch die Sperrung folgende Einschränkungen:

# Die Zufahrt zu den Grundstücken entlang der Naheweinstraße ist während der Bauzeit nicht möglich; der Zugang über die Gehwege wird sichergestellt.
# Die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge ist jederzeit gewährleistet, ebenso der behindertengerechte Zugang zu wichtigen Einrichtungen wie dem Seniorenheim.
# Die Buslinien werden entsprechend angepasst.
# Die Parkplätze am nordöstlichen Naheufer entfallen. Ersatzparkplätze stehen auf dem Parkplatz Berliner Straße und auf dem Campingplatz (zum Teil kostenpflichtig) zur Verfügung”.

Als Erklärung für diese erheblichen Einschränkungen gibt die Stadtverwaltung an: “Die Tiefbauarbeiten umfassen mehrere Maßnahmen: der Abwasserbetrieb der Stadt Bad Kreuznach erneuert den Abwasserkanal sowie die Abwasserdruckleitung in offener Bauweise, die Bad Kreuznacher Stadtwerke erneuern die Trinkwasserleitung, nach Abschluss der Leitungsarbeiten erneuert der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach die Fahrbahndecke. Zusätzlich saniert Westnetz die Friedensbrücke”. Pflichtschuldig bittet die Stadt “die Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die mit der Baumaßnahme verbundenen Einschränkungen. Die Arbeiten sind notwendig, um die Infrastruktur in diesem Bereich kurz- und langfristig zu verbessern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten”.