36 Verletzte durch Reizgaseinsatz in der Mensa der Berufsschule

Von Adrian Rahmani

Gegen 11:25 Uhr am gestrigen Dienstagvormittag wurde der Unterricht in der BBS Bad Kreuznach durch das Geräusch sich schnell nähernder Martinshörner vieler Rettungs- und Einsatzfahrzeuge gestört. Und Sekunden später durch eine Lautsprecherdurchsage der Schulleitung sogar unterbrochen. In der wurden Personen, die von einem Pfefferspray-Vorfall in der Mensa betroffen waren, zur Meldung bei der Infothek (so heisst das Schulsekretariat) aufgefordert. Dem etwa einstündigen Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten lag ein Notruf der Schule zugrunde.

Denn eine bis zum Redaktionsschluss (Stand: 4.9.2024 um 5:45 Uhr) unbekannte Person hatte – zunächst unbemerkt – in der zweiten Pause zwischen der vierten und fünften Stunde (von 10:50 bis 11:10 Uhr) in der Mensa Pfefferspray oder einen anderen Reizstoff eingesetzt. In der Folge klagten dutzende Personen über Augenreizungen, Hustenanfälle und Atemnot. Insgesamt 36 Schüler*innen und das Kantinenpersonal wurden so beeinträchtigt. Eine Person erhielt noch vor Ort eine Infusion. Der Unterricht wurde fortgesetzt. Da die Klassenräume in den Pausen verschlossen sind, waren diese nicht betroffen.

Dieses Bild von der BBS-Mensa wurde bereits vor Monaten aufgenommen.

Weil der von vielen Menschen beobachtete Grosseinsatz der Rettungskräfte Spekulationen auslöste, stellte die Polizei bereits um 12:51 Uhr in einer Pressemitteilung klar: “es bestand keine Gefahrenlage für Schüler, Lehrer und Angestellte sowie auch die übrige Bevölkerung”. Der schnell aufkommende Verdacht gegen einen 15- und einen 16jährigen Jugendlichen “konnte bisher nicht nachgewiesen” bzw “nicht begründet werden”. Die Frage, ob der Reizstoff von einem BBS-Schüler oder einer schulfremden Person freigesetzt wurde, ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen, die bei der Polzei vom “Sachgebiet Jugend” geführt werden.

Quelle: eigene Recherchen; Polizeiinspektion Bad Kreuznach