Messerstechen leicht gemacht

Von Claus Jotzo

In den letzten Wochen gab es bundesweit mehrere Messerangriffe. Zwei davon wurden durch Islamisten ausgeübt. In der grossen Überzahl der anderen Fälle waren es ganz normale Irre, die auf ihre Mitmenschen willkürlich einstachen. Teils mit Küchenmessern aus dem Messerblock. Die banale Logik “ohne Messer keine Messerstecher” hat nach einer zweistelligen Zahl von Toten und Verletzten allein in ihrer Amtszeit jetzt auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) überzeugt. Sie plant ein Messerverbot ab einer relevanten Klingenlänge. Auch vor Ort wurde ein symbolisches Zeichen gesetzt. Auf der Pfingstwiese war an den fünf Jahrmarkstagen das Mitführen von Messern verboten.

Falls sich wer für die Schüsseln interessiert: die stehen da immer noch. Ich habe lediglich die Messer entfernt.

Meine dem Stadtvorstand vorgelegte Presseanfrage, warum ein entsprechendes Verbot nicht längst auch für die Bad Kreuznacher Innenstadt verhängt wurde, ist noch immer nicht beantwortet. Die hauptamtlichen Kommunalpolitiker spekulieren wohl auf das schlechte Gedächtnis der Menschen. Denn leider gehören Messerstechereien auch in Bad Kreuznach zum Alltag. Erinnern wir uns nur an die Fälle Kirschsteinanlage, Bourger Platz, Mannheimer Strasse (historische Neustadt), Krankenhaus St. Marienwörth, Viktoriastrasse und zuletzt Bleich- und Mühlenstrasse (Auflistung nicht vollständig). Leider ein Teil der Wahrheit: in fast allen Fällen haben die hiesigen Täter einen Migrationshintergrund.

Viele Einwohner*Innen wünschen sich diese an den fünf Jahrmarktstagen geltenden Verbote, mindestens die für Waffen und Messer, auch in der Innenstadt.

Menschen, die behaupten vor Gewalt und Unterdrückung geflohen zu sein, dann hier – teils ohne jede Gegenleistung – aufwändig versorgt werden, halten den Einsatz von Messern für selbstverständlich. Was wurde denen bei den diversen Integrationsterminen erklärt? Eine primitive Minderheit diskreditiert so die grosse Mehrheit der friedfertigen Migrant*Innen. Sprachlos macht auch eine andere Tatsache. Durch das Unterlassen von Kontrollen und Reinigungsterminen an den Altkleider- und Altglascontainerstandorten werden Messerstechereien in Bad Kreuznach leicht gemacht. Seit nunmehr sechs Jahren veröffentliche ich die Bilder von an diesen Orten abgelegten, frei zugänglichen Messern.

Ich persönlich habe in diesen Jahren mindestens 40 Messer an den Containerstandorten aufgesammelt und entsorgt. Wenn ich nicht der einzige bin, der die Gefahr nicht nur erkennt, sondern auch aktiv etwas dagegen unternimmt, muss die Zahl der Fälle erheblich grösser sein. Den aktuellen habe ich am gestrigen Sonntagabend (1.9.2024) im Wassersümpfchen im Bild festgehalten. Wie sich aus der Auffindesituation ergibt, müssen die Messer dort mehrere Tage griffbereit gelegen haben. Darunter eines mit der Klingenlänge 25 Zentimeter. Es kam halt kein Irrer vorbei, der sich bedient und zugestochen hat. Aber das ist leider nur eine Frage der Zeit. Und der Wahrscheinlichkeit.

Vielleicht sollte die hauptamtliche Stadtverwaltung zur Verdeutlichung des Gefahrenpotentials diesbezüglich mal die Fachkompetenz unserer ehrenamtlichen Mandatsträger*Innen nutzen. Etwa die von Dr. Gerald Kroisandt (BüFEP). Der Mathematikprofessor arbeitet im städtischen Schulträgerausschuss mit. Ist aber sicher gern bereit, dem Stadtvorstand und dem Stadtrat mal vorzurechnen, wie wahrscheinlich ein Messerangriff ist, wenn potentielle Täter*Innen die Tatwaffen am nächsten von rund 40 Containerstandorten im Stadtgebiet nur abholen müssen.

Zum guten Schluss gern noch eine Erklärung für die einfacher Strukturierten. Die versuchen, mit dem Hinweis zu schlaubergern, ein Messerverbot bringe ja nichts, wenn nicht kontrolliert wird: Vergewaltigung ist auch in der Ehe verboten. Eine Kontrolle in den Ehewohnungen ist grundgesetzlich ausgeschlossen. Das Verbot gibt es – richtigerweise – trotzdem. Der Missbrauch von Kindern ist auch in Kitas verboten. Auch dort kann und darf nicht kontrolliert werden. Verbote sind also auch ohne Kontrolle oder sogar Kontrollmöglichkeit zielführend und richtig. Sonst hätte man sich das Messerverbot auf dem Jahrmarkt ja auch sparen können. Denn kontrolliert wurde nach Messern nicht.