So funktionieren die Gradierwerke: Besichtigung am 1.9.

Am morgigen Sonntag (1.9.2024) besteht in diesem Jahr die vorletzte Gelegenheit, die Krone des Besuchergradierwerkes Karlshalle zu begehen. Und dabei in der Zeit von 14 – 17 Uhr (Eintritt frei) das Gesamtsystem einer Saline erläutert zu bekommen. Mit der Salinenführerin Christiane Subat ist ehrenamtlich eine kompetente Ansprechpartnerin vor Ort. Sie erläutert dabei die Funktionskette von der Heilquelle, über die Triebwerkgräben, Wasserräder und natürlich die Gradierwerke bis hin zur Siederei und der Nutzung des Heilwassers im Thermalbad und im Gesundheitszentrum.

Das Besuchergradierwerk Karlshalle.

Gesundbrunnen, Industriedenkmal und spektakuläre Flusslandschaft – das Salinental zwischen den Kurstädten Bad Kreuznach und Bad Münster am Stein vereint Qualitäten, die ihm überregionale Einzigartigkeit verleihen. Die Karlshalle ist die 1732 gegründete, älteste Saline der Stadt. Das jetzt dort stehende Gradierwerk wurde 1998 als Ersatz für eine sehr viel längere Anlage, die sich bis zur Schwimmbadbrücke erstreckte, erbaut. Noch erhalten aus der Zeit der Gründung ist die Gebäudezeile gegenüber dem Gradierwerk. Sie steht unter Denkmalschutz. Heute sind es Wohnungen der Gewobau.

Salzspruch von 1732 zur Einweihung des Gradierwerkes Karlshalle.

Jahrhunderte hatte dort die Salinenverwaltung ihren Sitz. Später wurde an dieser Stelle der medizinische Badebetrieb begonnen. Die Gradierwerke, die dazu dienten, die Salzkonzentration der Sole zu erhöhen, spielten sowohl für die Salzgewinnung als auch für die Kur eine zentrale Rolle. Mit 1,1 Kilometern Ausdehnung bilden sie das größte Freiluftinhalatorium Europas und erzeugen in ihrem Umfeld eine frische Meeresbrise. Mit über acht Metern Höhe bilden die Gradierwerke mit ihren Schwarzdornwänden noch heute imposante Denkmale der Geschichte der Salzgewinnung.

Ihre Erhaltung verdanken sie der Umnutzung als Kur- und Inhalationsanlagen. In keinem anderen Ort, der über Gradierwerke verfügt, wurde so lange auch tatsächlich Salz mit diesem historischen Verfahren gewonnen, wie in Bad Kreuznach. Letztmals besteht in diesem Jahr am ersten Sonntag im Oktober (6.10.2024) Gelegenheit zur Begehung des Gradierwerks. Die Besichtigung wird von der städtischen Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT) ermöglicht.

Quelle und Foto: Dr. Michael Vesper, GuT GmbH Bad Kreuznach