Von Adrian Rahmani
und Claus Jotzo
Als die Blaulichtfamilie am 25. Mai ihr vielfältiges Leistungs- und Mitarbeitsspektrum auf dem Kornmarkt hautnah präsentierte, war das ein Publikumsmagnet: die Messerkampfvorführung dafür speziell ausgebildeter Polizeibeamter. Die Zuschauer*Innen waren begeistert. Einer kleinen Zahl von Kritiker*Innen erschien die Vorführung zu martialisch. Sechs Tage später zeigte sich dann in Mannheim, dass im Gegensatz zu dieser Wahrnehmung einer kleinen Minderheit, die Vorführung im Wohnzimmer der Nahe-Metropole erschreckend realistisch war.
Denn am 31. Mai griff ein aus Afghanistan stammender 25jähriger auf dem dortigen Marktplatz Mitglieder der islamkritischen und rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pax Europa mit einem Messer an. Der 29jährige Polizist Rouven Laur wurde beim Versuch, den Opfern zu helfen, vom Angreifer von hinten mit dem Messer angegriffen und getötet. Von dieser Tat verständlicherweise sehr betroffen dauerte es einige Tage, bis die Polizei die Anfrage dieser Seite zu den Hintergründen der Vorführung schriftlich darlegen konnte.
Wie zutreffend die von Raphael Schäfer, dem Leiter der Bad Kreuznacher Polizeiinspektion, am 12. Juni gegebene Sachdarstellung ist, wurde nur zwei Tage später in brutaler Art und Weise deutlich. Während die deutsche Fussballnationalmannschaft gegen Schottland ein gutes Spiel zeigte, griff erneut ein aus Afghanistan stammender junger Asylantragsteller zum Messer. Erst tötete er im Ort Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) einen Landsmann. Dann zog er los und stach mit seinem Messer in einem Kleingartenverein willkürlich auf friedlich feiernde Fussballfans ein.
Zwei wurden schwer verletzt. Danach ging der Mann auch auf Polizeibeamte los, die ihn in Notwehr erschossen. Vor dem Hintergrund dieser emotional aufwühlenden Taten lesen sich die Ausführungen von Raphael Schäfer wohltuend sachlich: “die generelle Botschaft am 25. Mai war, ganz plastisch aufzuzeigen, dass es insbesondere bei Messerangriffen oft keine Alternative zur Schusswaffe gibt und darüber hinaus insbesondere aufgrund der großen Dynamik solcher Situationen ein gezielter Schuss beispielsweise in die Beine oder die Hände nicht möglich ist”.
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