“Wenn es schiesst, muss man in Deckung gehen”

In den bundesweiten Medien wurde diese Übung bereits im November 2023 angekündigt: Quadriga. Es handelt sich um das größte Manöver deutscher Landstreitkräfte seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Das Deutsche Heer steht dabei im Mittelpunkt. Mehr als 12.000 Soldaten trainieren – sichtbar in der Öffentlichkeit – die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften. Ein Teil davon auch in der Region um Bad Kreuznach. Und zwar vom 1. bis zum 6. März 2024. Dann werden rund 700 Soldat*Innen mit 190 Fahrzeugen an einer sogenannten “freilaufenden Übung” teilnehmen.

Diese Info war am gestrigen Montagabend (19.2.2024) im Hauptausschuss die zentrale Mitteilung der Stadtverwaltung. Vom Oberbürgermeister höchstpersönlich präsentiert. Der relativierte mögliche Auswirkungen im Stadtgebiet, das “vielleicht am Rande” betroffen sei. Es könnten Soldaten auftauchen und Panzer auffahren. “Vielleicht in einer gewissen Lautstärke”. Und dann gab Emanuel Letz den entscheidenden Tipp: “wenn es schiesst, muss man in Deckung gehen”. Da kam Heiterkeit im Gremium auf. Ausser bei Annette Thiergarten (Grüne). Die zeigte sich tief betroffen. Und berichtete von offensichtlich nicht aufgearbeiten Kindheitserlebnissen.

“Ich kenne das noch aus Kindertagen. Da ist durch den Wald ein Panzer gefahren”. Um dann umfangreichere Ankündigungen und Hinweise anzuraten. Bei den eingesetzten Soldaten handelt es sich um Kräfte des in Idar-Oberstein stationierten Artillerielehrbataillon 345 als Divisionstruppenteil der zehnten Panzerdivision. Die Bundeswehr erklärt dazu: “um die Voraussetzungen für die laufenden Aufgaben und die bevorstehende Umstrukturierung zur Division 2025 zu erreichen, müsse der hohe Ausbildungsstand erhalten werden. In diesem Rahmen werde die abgeleitete Bataillonsgefechtsübung QUADRIGA24 durchgeführt und ein wesentlicher Beitrag zur Gesamteinsatzbereitschaft der Division 2025 geleistet”.