Wie geht es weiter nach dem Gaza-Krieg?

Israel und Palästina: Wie geht es weiter nach dem Gaza – Krieg? Das ist das Thema einer Onlineveranstaltung via Zoom, zu der das Netzwerk am Turm einlädt. Am Dienstag, 6. Februar um 19 Uhr wird Andreas Zumach, bis vor zwei Jahren UN-Korrespondent in Genf, vortragen und diskutieren. Nach vier Monaten Krieg und Gewalt in Israel und in Gaza stellt sich die Frage, wie ein baldiges Ende der Kampfhandlungen und eine politische Lösung erreicht werden können. In Gaza sind 80 Prozent der Bevölkerung auf der Flucht, die Infrastruktur ist zerstört, die Städte sind unbewohnbar.

Wie soll sich da wieder ein palästinensisches Gemeinwesen bilden? Und wie sollen Israelis und Palästinenser in Zukunft ein Zusammenleben gestalten? Die immer wieder geforderte Zwei-Staatenlösung erscheint bestenfalls als ein Lippenbekenntnis angesichts der Folgen des Krieges im Gaza-Streifen und des immer aggressiveren Siedlerkolonialismus. Teile der rechtsextremen Regierung Netanjahu fordern offen eine Vertreibung der Palästinenser. Was sind die Perspektiven und wie könnte eine tragfähige politische Lösung in dem seit der Staatengründung Israels bestehenden Konflikts aussehen?

Wie ist die Haltung der Bundesregierung zum aktuellen Krieg zu bewerten? Andreas Zumach wird die politischen Perspektiven für Israel und Palästina auch im Kontext der regionalen Konflikte einordnen: Zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon könnte sich ein weiterer Krieg mit unabsehbaren Folgen für die Region entwickeln. Auch Syrien und der Iran sowie die Huthi-Milizen im Jemen sind längst in den aktuellen Konflikt involviert. Wer sich per Mail an info@netzwerk-am-turm.de anmeldet, erhält die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung.

Text: Siggi Pick für das Netzwerk am Turm e.V.

Anmerkung der Redaktion:

Es wäre wichtig, dass in dieser Veranstaltung auch die Frage diskutiert wird, wie die Israelis damit zurecht kommen sollen, dass die Hamas-Mörder, die rund 1.200 Menschen abgeschlachtet haben, von einer klaren Mehrheit der Palästinenser unterstützt werden und Mord und Vergewaltigung als legitime Verhaltensweisen eingeschätzt werden. Auch die Frage, wieso es keinen Aufschrei und erst recht keinen Widerstand der Palästinenser dagegen gibt, dass Mörder ihre Schutzbereiche in und unter Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen betonieren.

Die aufgeklärten Menschen in Deutschland machen – je nach Alter – ihren Ur-Großeltern, Großeltern oder Eltern Vorwürfe, weil diese am Nazi-Terror teilgenommen oder diesen passiv hingenommen haben. Warum soll diese korrekte moralische Messlatte nicht an Palästinenser und Israelis angelegt werden? Nur wenn hier den Palästinensern, Israelis, Arabern und den anderen konfliktbeteiligten Parteien klare gleiche Maßstäbe abverlangt werden, ist eine Lösung möglich. Wird weiterhin mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen, wird sich das Grauen fortsetzen.