Eigentlich wollte sich der Bosenheimer Ortsbeirat am Mittwoch dieser Woche (10.1.2024) zu einer Sitzung treffen. Daher war der Termin bis heute Vormittag auch im amtlichen Terminkalender auf der Stadtseite angekündigt. Zentrales Thema der Sitzung soll die Zukunft des Bosenheimer Bades sein. Für das Thema ist seit der entsprechenden Entscheidung des Finanzausschusses vom 8.11.2023 im Rahmen der Etatberatungen über den Stadthaushalt 2024 Sportdezernent Markus Schlosser verantwortlich. Der stellvertretende Bosenheimer Ortsvorsteher Kay Maleton, der für die faire Liste im Finanzausschuss mitarbeitet, hatte die Zuordnung zum Oberbürgermeister beantragt.
Um das Bad damit zur Chefsache zu machen. Und weil die im Raum stehende Generalsanierung eine reine Bausache ist, die mithin über die Tätigkeit des Stadtbauamtes im Dezernat I des OB verortet ist. Emanuel Letz ließ daher den Kämmereiamtsleiter Thomas May erklären, wie die Zuordnung in der Vergangenheit gehandhabt wurde. May erinnerte daran, dass das Bosenheimer Bad bis zur Abgabe an die städtische BAD GmbH wie das Freibad im Salinental unter “Badeanstalten” im Sportdezernat (III) geführt worden war. Was das Planiger Stadtratsmitglied Gerhard Merkelbach, einen ausgewiesenen Unterstützer des Bosenheimer Bades, zu der süffisanten Bemerkung veranlasste:
“Das mag ja sein, wenn man im Schwimmbad schwimmen kann. Aber das geht ja nicht”. Um die Wogen zu glätten versprach Emanuel Letz im November letzten Jahres: “ich werfe ein Auge darauf, dass es läuft” (diese Seite berichtete). Angesichts dieses Hin und Her zwischen dem OB und dem Sportdezernenten ist die Begründung für die Absage der Ortsbeiratssitzung kurios. “Die Ortsbeiratssitzung ist auf unbestimmte Zeit verschoben, da Bürgermeister Blechschmidt noch in Reha ist”, teilte Ortsvorsteher Dr. Volker Hertel auf Anfrage der Redaktion dieser Seite mit.
Sowohl Oberbürgermeister Emanuel Letz, der eines seiner Augen auf das Bad wirft, als auch Sportdezernent Markus Schlosser, der – wenn auch wider Willen – sachlich zuständig ist, sind nach der Weihnachts- und Neujahrspause beide wieder im Dienst. Beraten wird die Zukunft des Bades in den kommenden Wochen trotzdem nicht. Weil das einzige Stadtvorstandsmitglied ohne direkte Zuständigkeit, Bürgermeister Thomas Blechschmidt, nach seiner Hüft-OP noch nicht einsatzfähig ist. Und dann wundern sich die Bosenheimer, warum es mit dem Bad nicht weiter geht.
Lesen Sie zum Thema auch auf dieser Seite:
10.11.2023 – “Bosenheimer Bad: Schlosser statt Chefsache”
08.11.2023 – “Bosenheimer Bad: Planungskosten im Stadthaushalt – aber mit Sperrvermerk”