Beobachtet und kommentiert von unserem Redakteur
Claus Jotzo
Wehrleiter Michael Seibel stellte auf Anfrage der Redaktion dieser Seite sachlich fest: “ein Grund für das Auslösen der Brandmeldeanlage konnte vor Ort nicht ermittelt werden”. Gegen 21:33 Uhr am vorgestrigen Dienstagabend waren beide Drehleitern, mehrere Löschfahrzeuge und über ein Dutzend Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr zur Pro Seniore Residenz in den Burgweg im Salinental alarmiert worden, weil die dortige Brandmeldeanlage (BMA) auslöste. Ein Fehlalarm. Auch dort nicht zum ersten Mal. Ob mangelnde Wartung der Grund dafür ist, kann nur der Betreiber der Anlage feststellen. Den Rechtsanspruch auf eine unabhängige Untersuchung gibt es nicht.
Im Feuerwehrausschuss war angesichts dutzender BMA-Fehlalarme im Jahr 2023 die Forderung laut geworden, die Gebühren für solche Fehlalarme deutlich zu erhöhen (diese Seite berichtete). Für die freiwilligen Feuerwehrleute, die für solche Einsätze erhebliche Einschnitte in ihr Berufs- und / oder Privatleben hinnehmen, wäre es wenigstens ein schwacher Trost, wenn sie sicher sein könnten, dass die Stadt auf diese nutzlosen Einsätze nicht auch noch Steuergeld drauflegen muss, nur weil die Anlagenbetreiber Unterhaltskosten sparen. Die Kritik am Umfang dieser Einsätze (beide Drehleitern plus weitere Löschfahrzeuge) hatte die Feuerwehrleitung schon mehrfach überzeugend widerlegt:
Bei Objekten, in denen im Brandfall unzählige Menschenleben gefährdet sind, darf nicht erst von einer “Vorhut” geklärt werden, was vor Ort konkret los ist. Denn im Brand- oder Schadenfall würde sonst wertvolle Lösch- und Rettungszeit unwiederbringlich verlorengehen. Da die im Vergleich zu früher sehr hohe Zahl von BMA-Fehlalarmen ganz abgesehen von den Kosten allerdings eine erhebliche Belastung für die freiwilligen Feuerwehrleute darstellt, muss hier endlich mit den Anlagenbetreibern eine Lösung gefunden werden. Insbesondere mit jenen, deren Geräte gleich mehrfach jährlich ohne später feststellbaren Grund Alarm auslösen.