“Kommunalpolitik ist die Fortsetzung der Kneipenschlägerei mit anderen Mitteln”

Zur Absage der Kreisspitze an die Pläne zur Errichtung eines Containerdorfes für Geflüchtete meldete sich gestern auch “DIE PARTEI” zu Wort. Die real existierenden Satire-Politiker wurden durch den Comedian Martin Sonneborn bundesweit bekannt und sitzen sogar im Europaparlament. Seit dem Sommer diesen Jahres existiert wieder ein Kreisverband. Dessen Motto: “jetzt wird hier mit dem klaren Besen mal eisernes Schiff gemacht, die Spreu über Bord geworfen und der Weizen getrennt. Also was wir eigentlich sagen wollten: make Kreuznach grey again!”

Falko Rösch im grauen Parteisakko und mit Fahne bei der Anti-AfD-Demo in der Riegelgrube (diese Seite berichtete).

Beim Verständnis der Presseerklärung könnte Aussenstehenden möglicherweise auch eine der Parteileitlinien helfen: “Kommunalpolitik ist die Fortsetzung der Kneipenschlägerei mit anderen Mitteln”.

Die “Pressemitteilung zur Turbopolitik im Bereich Zuwanderung in Bad Kreuznach” im Wortlaut:

Die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Containerdorf in der Riegelgrube sind geradezu atemberaubend. Innerhalb eines erstaunlich kurzen Zeitraums, vom Ja zum Containerdorf im November 2022 bis zum Nein zum Containerdorf im Oktober 2023, haben Stadt und Kreis erhebliche Fortschritte in der Planung für die bevorstehende Zuwanderung gemacht. Zum Glück gibt es keinen akuten Zeitdruck, was den Verantwortlichen die Möglichkeit gibt, sich ihren Kompetenzdiskussionen und den üblichen bürokratischen Verfahren hinzugeben, ohne unnötigen Druck zu verspüren.

Es ist wichtig zu betonen, dass es sich bei den bald ankommenden Menschen nicht um teils schwer traumatisierte Menschen auf der Flucht handelt, sondern um Abenteurer, die aus Lust am Nervenkitzel, in kleinen Booten, über weite Meere oder auf beschwerlichen und gefährlichen Fluchtrouten aufgebrochen sind um sich mal eben in dem Land, in dem die Waffen hergestellt wurden die Leid über Sie und ihre Familien gebracht haben, die Zähne richten zu lassen. Daher tragen die Verantwortlichen, und wir alle, auch keine besondere Verantwortung, alles zu unternehmen, um diese Menschen mit spezieller Unterstützung in unserer Stadt willkommen zu heißen und ihnen den Weg in unsere Gesellschaft zu ebnen.

Zumal zu befürchten ist, dass der Missbrauch unserer zahnmedizinischen Versorgung erst der Anfang ist und es schon bald passieren könnte, dass die Einwohner von Kreuznach keinen Friseur- oder Fußpflegetermin mehr ergattern können. Zumindest können wir getrost davon ausgehen, dass diese Menschen nicht kurz vor knapp unter unwürdigen Bedingungen untergebracht werden. Die Stadt wird zweifellos in Kürze herrschaftliche Unterkünfte in der kaum genutzten Kauzenburg bereitstellen können.

Was die öffentlichen Spekulationen über die Unterbringung der geflüchteten Menschen in der ehemaligen Augusta Klinik betrifft, sollten sich alle Beteiligten an diesen, besonders aber Frau Landrätin Dickes(cDU) sowie die Herren Pörksen(sPD), Boxler(grüne) und Lüttger(cDU) vielmehr auf konstruktive Sachpolitik fokussieren, und satirische Themen anderen überlassen. Mit freundlichen Grüßen Falko Rösch Kreisvorsitzender Die PARTEI Kreisverband Bad Kreuznach”