Müllinformation für die Bewohner*Innen des Pariser Viertels fiel ins Wasser

Das Pariser Viertel in der Bad Kreuznacher Innenstadt gehört zu den Schwerpunkten illegaler Müllablagerung und Verdreckung. Nachdem diese Seite seit sechs Jahren in Bild und Text über die Missstände berichtet, wurden die Anwohner*Innen für den gestrigen Freitagnachmittag zu einer Müllinformationsveranstaltung eingeladen (diese Seite berichtete). Die fiel offensichtlich ins Wasser. Denn als unser Fotograf den ausgeschilderten Veranstaltungsort aufsuchte, gabs dort zwar Müll.

Aber keine Informationen zu dessen Vermeidung. Weder eine elektronische Information (es soll heutzutage Kommunikationsmethoden wie Telefon und Email geben) noch ein Aushang informierte Interessierte über das Schicksal der Veranstaltung. Zwei Anwohner, die unser Fotograf in der Sprendlinger- und in der Pfeiffergasse traf, wußten von der Veranstaltung nichts. Ein geschäftstüchtiger Autohändler nutzte die per Schild eigentlich gesperrten Parkplätze für ein Verkaufsgespräch.

Der Mann wußte von der Veranstaltung. Und wunderte sich selbst darüber, dass die offenbar auch vor Ort angekündigte Veranstaltung “wegen ein paar Regentropfen” nicht stattfand. Das Verkaufsgespräch verlief immerhin positiv. Über den Hinweis, dass ja eigentlich ein Parkverbot ausgeschildert war, lachte der Mann nur. Die Leute merken eben sehr schnell, was ernst gemeint ist. Und was nicht. Also wars wohl wieder einmal mehr ein Alibitermin. Eine Showveranstaltung.

Die weniger der Sache, sondern mehr einem oberflächlichen Tätigkeitsnachweis für die Öffentlichkeit dienen soll. Demzufolge muss die Öffentlichkeit aus Sicht der Verantwortlichen über eine Absage oder Verlegungen nicht informiert werden. Leider nehmen grosse Teil der städtischen Schafherde das klaglos hin. Auch die Steuerzahlenden, die im Jahr 2023 laut Auskunft von Bürgermeister Thomas Blechschmidt in der Stadtratssitzung am 16.5.2024 420.000 Euro nur für das Einsammeln des illegalen Mülls berappen mußten.