“Es kann sein, dass die ein oder andere Kita-Leitung übertreibt”

Temperaturen von über 40 Grad in abgedunkelten Räumen? Diese Behauptung mehrerer städtischer Kitas sorgte am Donnerstag vergangener Woche (21.9.2023) im Planungsausschuss für Stirnrunzeln. Mehrere Ausschussmitglieder hinterfragten die vom Stadtbauamt in seiner “gezielten Maßnahmenliste mit Sparvorschlägen für 2024” weitergegebene Behauptung. Bianca Steimle, die selbst in einer Kita arbeitet, wies zwar auf die durch den Arbeitsschutz begründete Verpflichtung der Stadt hin, bei Temperaturen über 30 Grad in Arbeitsräumen wie Kitas entsprechend zu reagieren. Aber die 40-Grad-Behauptung zog auch die Linken-Stadträtin in Zweifel.

Diese wurden durch weitere Hinweise aus dem Ausschuss erhärtet. So wurde festgestellt, dass die inhaltsgleiche Behauptung aus räumlich ganz unterschiedlich gestalteten Kitas schon bautechnisch nicht stimmen kann. Der Hintergrund der Über-40-Grad-Behauptung ist der in den Kitas ausgeprägte Wunsch nach Klimageräten. Die entsprechende Forderung tauchte daher vielfach in der Liste auf. Der Leiter des Stadtbauamtes, Eduard Schuckmann, erkannte sehr schnell, dass das Festhalten an den Kita-Behauptungen die Glaubwürdigkeit der gesamten Darstellung gefährden würde. Und stellte daher fest: “es kann sein, dass die ein oder andere Kita-Leitung übertreibt”.