Elterntaxis auch in der Variante “Kleinbus”

Wegen unterlassener Kontrollen nimmt die Regeleinhaltung im Strassenverkehr immer mehr ab. Auch dort, wo dadurch andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gar gefährdet werden. Zum Beispiel vor Schulen. Da wettern die Verantwortlichen schon seit Jahren gegen “Elterntaxis”. Also sogenannte Erziehungsberechtigte, die ihre Sprösslinge am liebsten bis ins Klassenzimmer mit dem Auto transportieren würden.

Ein Bild vom gestrigen Dienstagnachmittag, wie es alltäglich direkt vor Bad Kreuznacher Schulen zu sehen ist: ein Elterntaxi parkt vor dem Haupteingang des Lina-Hilger-Gymnasiums. Auf der Busspur stehend. Warum sich die Mühe machen 20 Meter weiter auf den Parkplatz zu fahren? Es kümmert ja keinen. Wenn es dann zu einem Unfall kommt, weil ein Autofahrer den vom Elterntaxis verdeckten, die Querungshilfe nutzenden Fünftklässler nicht rechtzeitig erkennen kann, ist natürlich der Schuld. Kann ja besser aufpassen. Hauptsache mein Kind ist geschützt.

Um diese vor Verbrechern am Steuer anderer Autos zu schützen, die rücksichtslos ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer transportieren würden, weil es sogenannte Eltern gibt, die meinen es wäre für ihre Kinder sicherer, wenn diese bis ins Klassenzimmer mit dem Auto transportiert werden. Weil Kontrollen nur symbolisch stattfinden, sind die Ehrlichen wieder einmal die Dummen. Kinder, die tatsächlich noch zu Fuss zur Schule gehen, werden durch Elterntaxis gefährdet.

Der Staat versagt beim Schutz der Schwächsten. Und dann wundern sich Politiker*Innen, warum sich immer mehr Menschen tief enttäuscht von ihnen abwenden. Ausdrücklich wegen Lärmschutz ist auf der Wilhelmstrasse 30 km/h vorgeschrieben – und wird kontrolliert. Wenn sich Nachbarn wegen Krawallen aus Wohnungen beschweren, werden diese im Stich gelassen. Und Schulwege bleiben ungesichert. Weshalb es dort immer wieder zu Unfällen kommt.