Neuer Trend bei der Abfallentsorgung: “zu werchenken”

Das aktuelle Abfallentsorgungsystem des dafür alleinzuständigen Landkreises ist suboptimal. Es ist mehr an den Bedürfnissen der bezahlten Verwaltungspersonen ausgerichtet, als an denen der Einwohner*Innen, die es mit ihren Gebühren bezahlen. Etwa bei den Wertstoffhöfen. Weil einige neurotische Drängler beim früheren Windhundsystem ihren Dreck nicht schnell genug loswurden und ein paar Minuten in der Schlange stehen mussten, wurde zu 100% auf Terminvergabe umgestellt (Wartezeiten gibt es jetzt betriebsbedingt etwa am Wertstofhof auf dem Kompostwerkgelände immer noch).

Das ist für einen grossen Personenkreis eine fatale Fehlentscheidung. Statt an wenigstens zwei Tagen in der Woche das alte Abgabeverfahren ohne vorher bestellten Ternmin zuzulassen, geht jetzt ohne Vorabvereinbarung nichts mehr. Wer spontane Entsorgungsprobleme hat, kann diese legal nicht lösen. Was die Menschen dazu motiviert nach individuellen Lösungen zu suchen. Ein Teil findet diese in Form illegaler Müllabstellungen in Grünanlagen und an Altkleider- und Altglascontainerstellplätzen. Andere praktizieren “clevere” Konzepte zur Müllvermarktung: “zu werchenken” ist etwa ein in der Magister-Faust-Gasse abgestellter Tisch beschriftet.