Vollsperrung in Bad Münster macht den Betroffenen Sorgen

Von Claus Jotzo

Die von t-s-n.de in der Donnerstagsausgabe (29.8.2024) erstveröffentlichte Nachricht über die Vollsperrung der Naheweinstrasse in Bad Münster (L 235) hat für eine riesige Resonanz gesorgt. Auch bei Bewohner*Innen der Strasse, denen bis gestern weder vom Landesbetrieb Mobilität noch von den Stadtwerken noch vom Abwasserbetrieb der Stadt eine Information vorlag. Obwohl die Baumassnahme ja schon in rund drei Wochen beginnen soll. Anwohner*Innen der Naheweinstrasse sorgen sich vor allem um die Erreichbarkeit ihrer Wohnungen. Stark Gehbehinderte und Personen, die aus anderen Gründen auf eine Autofahrmöglichkeit bis vor die Haustür angewiesen sind, machen sich viele Gedanken.

Auch wegen der geplanten Länge der Baumaßnahmen über die Feiertage am Jahresende und den Jahreswechsel hinweg. Ich war gestern über eine Stunde vor Ort. Und habe auch Tränen sehen müssen. Die Menschen verstehen nicht, warum nicht gleich mit der Ankündigung der Strassensperrung die Informationen zur Erreichbarkeit ihrer Grundstücke bekanntgegeben wird. “Es ist ja toll, dass die Leitungen und Kanäle auf Vordermann gebracht werden. Aber wieso wird uns nicht von Anfang angesagt, wie sich das konkret für uns auswirkt?” fragt eine langjährige Anwohnerin. Deutlich aggressiver fallen die Reaktionen jener Menschen aus, die durch die Sperrung tagtägliche Umwege auf dem Weg zur Arbeit in Kauf nehmen müssen.

Wie erwartet spielt dabei auch der Baustellenmarathon im Salinental eine Rolle. Die Tatsache, dass jetzt schon seit Jahren immer wieder Wechselampeln die Fahrt auf der B 48 ausbremsen, ist für die Menschen, deren Wegezeit in den Hauptverkehrszeiten sich dadurch täglich um bis zu 30 Minuten für den Hin- und Rückweg verlängert. Betroffene haben die Redaktion dieser Seite auch daran erinnert, dass ab dem 16. September die Bahnüberführung in Staudernheim wegen Straßen- und Brückenbauarbeiten voraussichtlich bis zum 13. Dezember 2024 für den Verkehr voll gesperrt ist. Und ebenfalls bis Dezember Bauarbeiten an der Odernheimer Nahebrücke stattfinden.

Für die Menschen in diesem Bereich bedeutet die Sperrung in Bad Münster erhebliche Umwege. Der in Ebernburg lebende CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Rapp hält es aus diesen und anderen Gründen für unabdingbar, dass für Pkws in der Zeit der Baumaßnahme eine innerörtliche Umleitung über die Friedensbrücke ermöglicht wird. Rapp hat daher diesen Punkt in der Stadtratssitzung am vorgestrigen Donnerstag angesprochen. Und damit die Stadtverwaltung in die Pflicht genommen, unverzüglich an einer Lösung zu arbeiten. Konkret hat Manfred Rapp auch einen Lösungsvorschlag für die Aufrechterhaltung der Nutzung des Parkplatzes am Naheufer. Dazu mehr in der Sonntagsausgabe.