Aufgespiesst: Ausrüstung des Verkehrsdetektives Seyldhan illegal entsorgt

Dieser Fund macht klar, warum es mit der Aufklärung von Verkehrsdelikten im Stadtgebiet seit einiger Zeit nicht weiter geht. Und Einbahnstrassenleugner, rechtswidrige Linksabbieger, Gewegparker u.v.a. leichtes Spiel haben: Verkehrsdetektiv Seyldhan ist nicht mehr im Dienst. Unser Fotograf hat seine Schutzausrüstung mit Kappe, Weste und Gurt am gestrigen Sonntagnachmittag (28.7.2024) am Containerstellplatz auf dem Parkplatz am Capri-Bar-Kreisel entdeckt. Am Sonntagmorgen lagen die Sachen noch nicht da.

Ohne Verkehrsdetektiv Seyldhan kommen die städtischen Kontrollkräfte des ruhenden Verkehrs (Parkverstösse) und die vom Innenministerium personell nicht im notwendigen Umfange ausgestattete Polizeiinspektion (Einbahnstrassenleugnung, rechtswidriges Linksabbiegen pp) nicht mehr rund. Daher müssen sich die schwächsten Verkehrsteilnehmer*Innen, die Fussgänger*Innen, mit allerlei Ärgernissen und vermeidbaren Gefahren herumplagen.

Etwa in der Beinde. Wo so weit auf dem ohnehin schon schmalen Gehweg geparkt wird, dass selbst Passanten zwischen Auto und Hauswand nicht mehr durchkommen, ohne anzustossen. Der Einsatz von Kinderwagen, Rollatoren, Fahrstühlen usw ist hier selbstredend nicht möglich. Dafür gibt es ja die Strasse. Wer allerdings diese nutzt, wird von einem Teil der Autofahrenden zusammengehupt und verbal angegangen. Und dann wundern sich die Verantwortlichen, dass die Enttäuschung und Verärgerung über den sogenannten “Öffentlichen Dienst” in der Bevölkerung immer mehr wächst.

Viktoriastrasse. Der nächste freie legale und Dritte nicht behindernde Parkplatz war 27 Meter entfernt. Für eine junge Frau natürlich eine unzumutbare Entfernung zu Fuss.
Römerstrasse. Der Pfeil weist deutlich in die Richtung, wo sich die korrekten Parkplätze befinden. Aber viele Autofahrende spielen eben nicht mehr Indianer. Lieber Raubritter.
Bosenheimer Strasse. Dort sogar in Gegenrichtung auf dem Geh- und Radweg mit gemütlichem Sonntagnachmittagsplausch.

Weil das Gehwegparken nicht einmal ansatzweise im notwendigen Umfange verfolgt wird, nimmt es immer mehr überhand. Überall im Stadtgebiet. Zu allen Tages- und Nachtzeiten. Die Verkehrsrowdy-freundlichen Zustände in Bad Kreuznach haben sich mittlerweile sogar bis ins Nachbarbundesland Hessen herumgesprochen.

Wer auf der Strasse so richtig die Sau rauslassen möchte, fährt zur Nahemetropole. Hier können Verkehrsinseln überfahren und beschädigt (der City-Flitzer kam aus Wiesbaden), Fahrbahnmarkierungen in jeder denkbaren Weise ignoriert (Zulassung in Frankfurt / Main) und lebensgefährliche Überholmanöver (diese Seite berichtete in der gestrigen Sonntagsausgabe) straffrei durchgeführt werden. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, bis in einem dieser Fälle Blut fliesst. Und dann wieder alle klagen und fragen, wie das im Bad Kreuznach des Jahres 2024 passieren konnte. Wir kennen jetzt ja die Antwort: weil Verkehrsdetektiv Seyldhan nicht mehr im Dienst ist.