Ab 2025 ist die neue Rettungsleitstelle Mainz auch für den Kreis Bad Kreuznach zuständig

Seit der vergangenen Woche werden die Rettungsdiensteinsätze für die Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen sowie die Städte Mainz und Worms vom Mainzer Stadtteil Gonsenheim aus disponiert. Die Leitstelle ist derzeit zuständig für 680.000 Einwohner aus den vier genannten Gebietskörperschaften. Für Bad Kreuznach ist das von Bedeutung, weil im kommenden Jahr der hiesige Landkreis mit allen Städten, Verbandsgemeinden und Gemeinden mit ihren rund 160.000 Einwohner*Innen noch hinzukommt. Die Leitstelle in Bad Kreuznach Nähe Landfuhrbrücke ist noch bis 2025 in Betrieb. Erst dann erfolgt die Umschaltung und auch der Landkreis an der Nahe wird von Mainz aus disponiert.

„Die Leitstelle in der Mitternachtsgasse in der Innenstadt ist nach fast 40 Jahren zu klein geworden und war für die anstehenden Zukunftsaufgaben nicht mehr gewappnet“, sagte die Mainz-Binger Landrätin Dorothea Schäfer. Als Leiterin der Rettungsdienstbehörde Mainz nahm sie jetzt gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling sowie dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase die mit modernsten Technologien ausgestattete neue Leitstelle offiziell in Betrieb. Dies ist der erste Schritt hin zu einer integrierten Leitstelle. Parallel wird bereits am zweiten Schritt gearbeitet:

Die Leitstellen der Feuerwehren Mainz und Worms werden gerade ertüchtigt und die vollständige technische Zusammenschaltung ist auf den Weg gebracht. Wenn die Zusammenschaltung wie geplant im Frühjahr 2025 final erfolgt, haben wir eine voll funktionsfähige Integrierte Leitstelle im Verbund dreier Standorte. Möglichst bis 2030 sollen die drei Standorte dann an einem neuen Standort im Mainzer Stadtgebiet zusammengeführt werden. Dort werden dann die Notfälle aus der Region gebündelt auflaufen und von Rettungsdienst und Berufsfeuerwehr gemeinsam in einem Raum disponiert.

„Bis dahin stellt die an drei Standorten integrierte Leitstelle die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auf bestmöglichem Niveau sicher“, so die Landrätin. Hierfür werden zunächst die derzeitigen Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst mit einem gemeinsamen Einsatzleitsystem ausgestattet, damit Notfälle in allen Leitstellen in Echtzeit sichtbar werden. Weiterhin werden die Leitstellen mit einer so genannten Standardisierten Notrufabfrage ausgestattet, die die Disponentinnen und Disponenten gerade in schwierigen Situationen schnell und sicher durch die notwendigen Fragen leitet.

Darüber hinaus werden die rettungsdienstlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsleitstelle in mehreren modularen Feuerwehr-Lehrgängen zum Gruppenführer zusätzlich qualifiziert, um sie optimal auf die Tätigkeit in einer Integrierten Leitstelle vorzubereiten. Untergebracht ist die Leitstelle im Gebäude des DRK-Kreisverbandes Mainz-Bingen, die Rettungsdienstbehörde hat hier eine Etage angemietet. Gefördert wird das Projekt vom Land Rheinland-Pfalz, das die rund sieben Millionen Euro für die Technik zur Verfügung gestellt hat. Manuel González bedankte sich bei allen Verantwortlichen und Mitwirkenden, speziell bei den Mitarbeitenden der zuständigen Behörde und des Ministeriums.

Gemeinsam mit dem DRK-Kompetenzteam des Informations- und Technologie-Centers (ITC) habe man am neuen Standort der Rettungsleitstelle Mainz neue Maßstäbe gesetzt. „Insbesondere in den Bereichen Cyber- und Datensicherheit wurde das Niveau auf ein neues Level gebracht. Umfassende Technik- und Redundanzkonzepte sichern zudem ein bestmögliches Ausfallmanagement zu. Auch für die Mitarbeitenden der Leitstelle bietet der neue Standort viele Verbesserungen. Gerade in Sachen Ergonomie und Hygiene am Arbeitsplatz wurden ebenfalls neue Wege gegangen, die eine attraktive und moderne Arbeitsumgebung bieten,“ stellte der Vorstand des DRK-Landesverbandes und Betreiber der neuen Integrierten Leitstelle Mainz fest.

Im Jahr 2023 gab es in der Rettungsleitstelle Mainz 125.000 Einsätze insgesamt, darunter waren rund 68.000 Notfalleinsätze. Versorgt wird die Bevölkerung dabei von insgesamt 70 Rettungsmitteln wie Hubschrauber, Intensivtransportwagen (dual use), Notarzteinsatzfahrzeugen, Rettungswagen, Notfall-Krankenwagen und Krankenwagen. Die neue Leitstelle ist 550 Quadratmeter, verfügt über 13 Einsatzleitplätze, 4 Ausnahme-Abfrageplätze für größerer Lagen, Veranstaltungen und so weiter, Konferenz- und Sozialräume, Administrationsbüros und ein Büro Rettungsdienstbehörde. Die Kostenkalkulation (eine abschließende Berechnung liegt noch nicht vor) liegt für die Technik bei etwa sieben Millionen Euro, die vom getragen werden.

Quelle: Pressestelle DRK-Rettungsdienst, Bilder: Philipp Köhler