In der Stadtbibliothek fand eine besondere Veranstaltung statt, die traditionelle Rollenbilder auf den Kopf stellte. Organisiert wurde der Abend von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Daniela Bartkus-Börder führte durch das Programm und erklärte in ihrer Begrüßungsrede die Idee hinter der Veranstaltung. Das politische Anliegen des Abends war es, auf die Fortexistenz von traditionellen Rollenverteilungen aufmerksam zu machen und spielerisch zu veranschaulichen, was Frauen alles angeblich so nebenbei erledigen.
Dieses Nebenbei führe in der Realität zu Teilzeitarbeit, Einkommenseinbußen, Karriereknick und in der Folge knappen Renten. Unter dem Motto “Männerabend für Frauen” erlebten die Teilnehmerinnen einen Abend, an dem Männer traditionell weibliche Rollen übernahmen. Die Männer des Abends, darunter MdB Dr. Joe Weingarten, MdL Michael Simon und Markus Stein, standen am Buffet und bedienten die weiblichen Gäste mit Wein, Sekt und Selters. Der ehemalige Filmschaffende Matthias Harke begeisterte das Publikum mit ausgewählten Texten von Walter Brusius, die er kongenial vortrug.
Der Journalist Peter Bergmann beleuchtete in einem informativen und zugleich amüsanten Vortrag die Rolle der Frau in der Gesellschaft, indem er das Auditorium mit auf Recherchearbeit nahm. Dr. Joe Weingarten, Michael Simon und Markus Stein teilten persönliche Erfahrungen und Einsichten in Bezug auf Frauen und zeigten sich von einer neuen, privaten Seite. Als Saxophonist überzeugte Sören Führer durch seine einfühlsamen, das Programm interpretierenden Improvisationen.
Die Veranstaltung bot den Frauen die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und den Abend zu genießen, während die Männer in ungewohnten Rollen aktiv wurden. Dieser Rollentausch kam bei allen Beteiligten gut an und sorgte für viel Spaß, aber auch für nachdenkliche Momente. Die Organisatorin Daniela Bartkus-Börder bedankte sich bei den Männern im Namen des SPD Frauen-Teams für ihr Engagement und das Einlassen auf das Experiment: „Danke an euch Männer für das Sich-Einlassen! Mit euch macht auch politisch das Zusammenarbeiten Freude!”
Der Abend war nicht nur eine Gelegenheit zum geselligen Beisammensein, sondern auch ein Format, um über wichtige Themen, so zum Beispiel die Haltung der Landrätin in der Frage der Besetzung der vakanten Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten, zu diskutieren. Die AsF hält an ihrer Forderung nach transparenter Ausschreibung fest. Der große Zuspruch zur Veranstaltung ermuntert die SPD Frauen, über Fortsetzungsideen nachzudenken. Die Stadtbibliothek bot für den Abend einen perfekten Rahmen und zeigte einmal mehr, wie Kultur und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können.
Text und Bild: Daniela Bartkus-Börder für die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)