Wer sich gesund auf zwei Beinen durch die Stadt bewegen kann, nimmt das als Selbstverständlichkeit hin. Schlimmer noch ist die Tatsache, dass der große Teil der Menschen ohne Behinderungen sich die Lage der anderen nicht im notwendigen Umfange bewusst macht. Was auch daran liegt, dass viele der Betroffenen auf die Teilnahme an Aktivitäten im öffentlichen Raum verzichten. Um die damit verbundenen Probleme und Risiken zu vermeiden.
Leider machen sich diese Menschen damit selbst unsichtbar. Was es der Mehrheitsgesellschaft erleichtert, deren Existenz und Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren. Und zu verdrängen. Zum Beispiel die Bedeutung von echter Barrierefreiheit. Auf dem Weg zur Demo gegen Rechts am gestrigen Dienstagnachmittag konnte unser Fotograf mit einem Schnappschuss festhalten, wie mühsam und beschwerlich die Nutzung öffentlicher Strassen ist, wenn diese nicht barrierefrei gestaltet sind.
Natürlich kann das bei einer Baustelle nicht der Fall sein. Daher kein Vorwurf an die Verantwortlichen für die derzeitigen Zustände in der Mühlenstrasse. Aber ähnlich beschwerlich wie aktuell dort präsentieren sich viele Stellen im Stadtgebiet. Auch ohne eine Baustelle. Was den Menschen mit Behinderungen höchste Anstrengungen abverlangt. Respekt für jene, die das in Kauf nehmen, um an wichtigen gesellschaftlichen Veranstaltungen trotzdem teilzunehmen.