Dr. Martin: Dienst der Feuerwehren nicht nur am Aktionstag würdigen

Der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin macht sich für mehr Ausbildungsplätze für die Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Bad Kreuznach an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA) stark. Grund für seine Initiative sind Zahlen der Landesregierung in einer Antwort auf seine parlamentarische Anfrage hin: Danach geht eine Vielzahl engagierter Kräfte bei der Ausbildungsplatzvergabe leer aus. „Unsere Feuerwehren und Hilfsorganisationen leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Einsatz für unsere Gesellschaft.

KFI Werner Hofmann (links) im Gespräch mit MdL Dr. Helmut Martin.

Daher ist es besonders wichtig, dass sie bestmöglich ausgestattet und ausgebildet werden“, verdeutlicht Dr. Martin. Große Defizite gibt es jedoch bei der Bewilligung von Ausbildungsplätzen an der LFKA. So verweist Dr. Martin auf die neuesten Zahlen der Landesregierung auf seine parlamentarische Anfrage: Demnach wurden für das Jahr 2023 von 296 Bedarfen nur 119 Lehrgangsplätze für Mitglieder der Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem Kreis Bad Kreuznach bewilligt. 2022 konnte der Lehrgangsbedarf zu 35 % und 2020 sogar nur zu 14 % gedeckt werden.

„Die Situation ist sehr unbefriedigend und frustrierend für alle engagierten Leute, die sich für unsere Sicherheit einsetzen“, bemängelt Martin. Auch die von der Landesregierung immer wieder angeführte Corona-Pandemie kann nicht als Erklärung für die Defizite dienen. Denn auch vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 wurden nur rund 43 % der von den Kommunen gemeldeten Bedarfe bewilligt. „Es sind Ausreden und Ablenkungsmanöver. Die Probleme gibt es bereits längere Zeit.

Denn auch vor der Pandemie erhielt ein großer Teil der Mitglieder der Feuerwehren keinen gewünschten Ausbildungsplatz“, betont der CDU-Landtagsabgeordnete. Der Brand- und Katastropheninspektor im Landkreis Bad Kreuznach, Werner Hofmann, bestätigt den großen Bedarf an Lehrgängen, der seit Jahren nicht ausreichend gedeckt werden kann. Um die Menge an Lehrgangsplätzen wenigstens etwas zu kompensieren, werden im Landkreis mithilfe von Kreisausbilderinnen und -ausbildern Feuerwehrmänner und -frauen sogar in Bereichen ausgebildet, die über die eigentliche Zuständigkeit des Kreises hinausreichen.

Fehlende Kapazitäten an der LFKA in Lehrgängen wie Gefahrstoff-, Zugführer-Ausbildung und technische Hilfeleistung sind ein besorgniserregender Zustand. Zu betonen ist an dieser Stelle, dass die Ausbilderinnen und Ausbilder im Landkreis – anders als die Lehrkräfte an der Akademie des Landes – Ehrenamtliche sind. Sie investieren ihre Zeit, um die vom Land zu vertretenden Defizite auszugleichen und die Feuerwehrleute bestmöglich für den oft gefährlichen Dienst vorzubereiten.

Dass die Landesregierung bei ohnehin knapper Ausstattung der LFKA dann auch noch Lehrpersonal ins Ministerium abzieht, findet Helmut Martin „angesichts der angespannten Situation völlig unverständlich“. „Wenn wir von effektivem Brand- und Katastrophenschutz sprechen, dann müssen unseren heimischen Einsatzkräften auch genug Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden – alles andere ist unverantwortlich“, fasst Dr. Martin zusammen.

Text: Büro des Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin; Foto: Katarzyna Plucinska