CDU-Mitgliederbeauftragte wird neue Hauptamtsleiterin der Stadt

Am Mittwoch vergangener Woche feierte Natalie Herberger ihren 33 Geburtstag. Einen ihrer Wünsche fürs neue Lebensjahr hat der Haupt- und Personalausschuss der Stadt schon zwei Tage zuvor erfüllt. Natalie Herberger wurde den am Donnerstag dieser Woche tagenden Personal- und Stadträten als neue Leiterin des Amtes für Kommunales und Öffentlichkeitsarbeit vorgeschlagen. Bis zur von der früheren Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer verfügten Organisationsreform (diese Seite berichtete exklusiv am 26.1.2021) hatte die Stadtverwaltung über Jahrzehnte einen Hauptamtsleiter.

Bild: CDU Stadtverband Bad Kreuznach

Persönlichkeiten wie Hans Unkrich, Manfred Schäfer und zuletzt Matthias Heidenreich prägten das Amt. Letztgenannter meldete sich nach Jahren aufopferungsvoller OBin-Fehlerbeseitigungsarbeit im Oktober 2019 krank. Da gabs die zentrale Leitungsfunktion nur noch auf dem Papier. Und wurde dann nach der Kaster-Meurer-Methode “aus einem Amt mach drei” abgeschafft. Seit über drei Jahren fehlt der Stadtverwaltung daher ein Hauptamtsleiter. An allen Ecken und Enden. Selbstredend konnte auch die Kaster-Meurer-Umordnung weder personell noch organisatorisch überzeugen.

Der seit dem 1.7.2022 amtierende Oberbürgermeister Emanuel Letz hat das sehr schnell erkannt. Die Stelle an der Spitze des Amtes für Kommunales und Öffentlichkeitsarbeit wurde ausgeschrieben. Und der Personalvorschlag des OB am Montag letzter Woche (17.4.2023) im Ausschuss besetzt. In der Verwaltungsvorlage heißt es, dass es die Kandidatin Herberger “vermochte persönlich und fachlich im Vorstellungsgespräch zu überzeugen”. Von der Ausbildung her ist Natalie Herberger hochqualifiziert.

Sie verfügt laut Beschlußvorschlag “über ein abgeschlossenes Bachelorstudium (Bachelor of Business Administration) und einen Master of Public Policy mit dem Schwerpunkt Ökonomie, Sozialpolitik Verwaltungswissenschaften und moderne Verwaltungsführung. Frau Herberger ist derzeit (seit März 2020) als Büroleiterin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Referentin der Landesgruppe Thüringen im Abgeordnetenbüro von MdB Christian Hirte im Deutschen Bundestag tätig. In der Zeit vom Juli 2015 bis Februar 2020 war sie politische Referentin in der Bundesgeschäftsstelle der CDU im Büro für auswärtige Beziehungen”.

Weiter informiert die Personalabteilung: “Frau Herberger stammt aus Bad Kreuznach und ist in verschiedenen Gruppierungen der CDU aktiv”. Eine dieser Parteiaufgaben ist die der Mitgliederbeauftragten im Vorstand des CDU-Stadtverbandes. Die Einstellung soll “unbefristet zum nächstmöglichen Zeitpunkt, voraussichtlich zum 1. Juni 2023 erfolgen. Natalie Herberger selbst möchte vor der endgültigen Entscheidung im Stadtrat am kommenden Donnerstag (27.4.2023) keine öffentlichen Erklärungen abgeben.

Auch der CDU-Stadtverband wird sich erst nach der Entscheidung im Stadtrat zu der Personalie erklären und mitteilen, ob die Aufgabe der Mitgliederbeauftragten in neue Hände gelegt wird. Das teilte der Pressesprecher des CDU-Stadtverbandes, Gregor Sickel, auf Anfrage der Redaktion dieser Seite mit. Die Herberger-Wahl ist übrigens nicht die einzige personelle Veränderung im Hauptamt. Wie der Oberbürgermeister mitteilte, wird die Leiterin des Personalamtes, Isabelle Merker (SPD) zu einem Landesministerium wechseln.

Allerdings wird die freiwerdende Stelle nicht neu besetzt. Vielmehr macht Emanuel Letz einen Teil der Kaster-Meurer’schen Verwaltungsumstellung rückgängig. Das Personalamt wird wieder mit dem Organisationsamt vereint. Dessen bisherige Leiterin, Daniela Stein, übernimmt im neuen Personal- und Organisationsamt die Funktion an der Spitze. Und das ist nur ein Teil der Veränderungen im Stadthaus.