Steuermillionen für die Bäder – während die Fußgängerzone versifft

Die Diskussion um die Stadtfinanzen am Mittwoch der heute zu Ende gehenden Woche wird von einigen der Mandatsträger*Innen am Thema vorbei geführt. Grüne, FDP und andere wollen die Öffentlichkeit einmal mehr ausschließen. Geheimhaltung. Mißtrauen gegenüber der Bürgerschaft, statt diese einzubeziehen. Das ist die Methode der vergangenen Jahrzehnte, die krachend gescheitert ist. Weil einige wenige Wichtigtuer im Stadtrat natürlich wissen, dass die Bevölkerung in Kenntnis der Fakten sie zum Teufel jagen wird, bevorzugen diese Demokratieallergiker die Hinterzimmer für relevante kommunalpolitische Diskussionen.

Dabei wäre genau das Gegenteil nötig, um Bad Kreuznach nach vorne zu bringen. Die Einwohner*Innen müssen informiert und zum Mitmachen motiviert werden. Nicht nur beim Firmenlauf oder dem Umwelttag. Sondern viel wichtiger noch bei der Arbeit in den Ausschüssen und Beiräten. Die aktuelle Finanzkrise ist eine Riesenchance die Fehler der Vergangenheit als solche zu erkennen. Und zu überwinden. Gemeinsam mit der Bevölkerung. Die hat zum Beispiel von den Steuermillionen, die Jahr für Jahr im Bäderhaus und den Crucenia-Thermen versenkt werden, gar nichts.

Und dort, wo die Menschen von städtischen Leistungen profitieren könnten, tut sich nichts. Wer etwa am gestrigen Samstagnachmittag (22.4.2023) durch die Fußgängerzone spazierte – und das waren einige – mußte einiges Unerfreuliches miterleben. Radfahrende, denen nur ihr eigenes Fortkommen wichtig war. Asoziale, die ein halbes Grillhähnchen samt Verpackung einfach so auf den Boden werfen und dort liegenlassen. Menschenhasser, die (verbotenerweise) Tauben füttern, sich als Tierfreunde gerieren und sich daran ergötzen, wenn die Flugratten alles zuscheissen.

Würden diese derzeit gesellschaftsfeindlichen Elemente nachhaltig bestraft, zum Beispiel durch Sozialstunden in Form von Innenstadtreinigung, würden diese Personen – das zeigt die Erfahrung überall dort, wo dies geschieht – ihr Verhalten ändern. Aber in Bad Kreuznach geschieht nichts. Die Kommunalpolitiker*Innen plappern über Detailfragen. Das große Ganze ist, weil für einige der Verantwortungsträger*Innen zu komplex, längst kein Thema mehr. Während die Fußgängerzone weiter versifft.